Regionale 2025 in Rhein-BergDas sind mögliche Projekte für den Kreis
Rhein-Berg – Als hätten sie’s geahnt: Was die Corona-Pandemie an Veränderungen in Wirtschaftskreisläufen und in der Arbeitswelt der Menschen auf Dauer mit sich bringen wird, findet zu einem Gutteil schon in den Themenbereichen, die sich die Macher der Regionale 2025 für das „Bergische RheinLand“ zur Aufgabe gemacht haben: Dezentralisierung, Rückbesinnung auf die Dinge, die die Region hat und die sie schon lange gut kann.
Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch im Gummersbacher Kreishaus nannte Geschäftsführer Dr. Reimar Molitor ein Beispiel von vielen: Als Folge von Corona werden mehr Menschen dauerhaft von zu Hause aus arbeiten. Diese größere Tagesbevölkerung wird unter der Woche einen größeren Bedarf an Versorgung, Gesundheit, Freizeit und öffentlichem Nahverkehr haben. Und an den Wochenenden werden mehr Menschen aus der Rheinschiene zur Naherholung als Tagesbesucher ins Bergische kommen.
Regionale Läden stärken
Der Trend weg von globalisierter Versorgung hin zu Produkten aus der Region ist durch Corona deutlich verstärkt worden. Dem eine Struktur geben durch Dorfläden oder in aufgegebenen Firmengebäuden eingerichteten kleinen Markthallen könnten beispielsweise Regionale-Projekte sein.Molitor und seine Kollegen wollen helfen, die Region aus sich heraus zukunftsfähig zu machen mit Ideen, denen sie zur Umsetzung und zur Marktreife verhelfen können. Umbau und Umwandlung sind dabei die zentralen Aufgaben. Nicht alles neu machen, sondern Vorhandenes neu denken und neu nutzen.
Projekte in Rhein-Berg
Es gibt drei Statusstufen für die 37 Regionale-Projekte, die sich im Qualifizierungsprozess befinden. Den „A-Stempel“ und damit grünes Licht für die Umsetzung erhielt bisher ein Projekt des Rheinisch-Bergischen Kreises. 21 Mobilstationen sollen dabei die örtlichen Verkehrsmittel miteinander verknüpfen. Zu den möglichen Bausteinen zählen Infotafeln, Mitfahrbörsen und -bänke, Fahrradparken, Pedelec-Verleih, E-Car-Sharing sowie neue „Park & Ride“-Anlagen. Partner sind die Städte und Gemeinden, die Verkehrsunternehmen Wupsi und RVK, der Verkehrsverbund Rhein-Sieg und die Nahverkehr Rheinland GmbH.
Beteiligt ist der Rheinisch-Bergische Kreis auch an den Projekten „Rad-Pendler-Routen im Rechtsrheinischen“, „Innovationszentrum Digitale Bildung für Handwerk und Mittelstand“, „Bergische Ressourcenschmiede“ und „Agger-Sülz-Radweg“, die sich im sogenannten B-Status und somit kurz vor der Bewilligung befinden.
Bei Projekten mit C-Status handelt es sich um Ideen, die die Jury als „tragfähig mit guten Ausgangspositionen“ bezeichnet. Dazu zählten die Konversion des Zanders-Geländes in Bergisch-Gladbach zu einem urbanen Quartier, die „Bergische Wasserkompetenz-Region Aqualon 2.0, das Schnellbus-Schienen-Netz Bergisches Rheinland, die „Flusslandschaft Agger“, die Projekte „Odenthal – Altenberg: Starke Ortsmitte und Kulturelles Erbe“, „Grüner Mobilhof“. (eck)
37 Projekte wurden bereits angemeldet für die Handlungsfelder Mobilität, Wohnen und Leben, Fluss- und Talsperrenlandschaft, Ressourcenlandschaft, Arbeit und Innovation sowie Gesundheit. Weitere hundert Ideen sind in der Sichtung. Nicht alle werden es bis zum A-Stempel und dann anschließend an die Regionale-Geldtöpfe schaffen, aber je mehr der Handlungsfelder die Vorschläge abdecken, desto höher sind die Chancen dafür.
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Seit drei Jahren läuft der Regionale-Prozess. In den Jahren 2025/2026 soll er mit der Endpräsentation abgeschlossen werden. Bewusst habe man früh erste Projekte qualifiziert und vorgestellt, sagt Molitor. So werde die Regionale greifbar für die Menschen: „Die fragen sich doch sonst: Was machen die eigentlich da?“ Nach drei Jahren Arbeit eher im Stillen sieht Molitor die Regionale „nicht mehr hinter, sondern vor der Lage“.