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Für PilotprojektBiostation sucht Forstbesitzer in Rhein-Berg mit Interesse am Waldrand

Lesezeit 2 Minuten
Neben einer Wiese ist ein vielschichtiger Waldrand zu sehen.

So sieht ein biologisch wertvoller, strukturierter Waldrand aus.

Mit einem richtungsweisenden Pilotprojekt möchte die Biologische Station Rhein-Berg Wälder sichern und ihre Ränder lebenswert machen.

Nicht nur auf das, was drin ist im Wald, kommt es an, sondern mindestens ebenso auf den Rand. Denn ein intakter Waldrand mit Krautsaum, Strauchmantel und niedrigeren Bäumen vor den höheren, kann den Wald vor Sonnenbrand, Austrocknung und Sturmschäden schützen – und ist obendrein noch ein artenreiches Biotop.

Hier nisten etliche Vogelarten, finden andere Nahrung und Kleintiere Verstecke. Von Schmetterlingen bis hin zu Reptilien bieten biologisch wertvolle Waldränder wie Hecken zahlreichen Tierarten einen Lebensraum.

Für ökologische Umgestaltung gibt es Fördermittel vom Land

Um solche beispielhafte Waldränder zu schaffen, sucht die Biologische Station Rhein-Berg mit Sitz im Rösrather Turmhof interessierte Waldbesitzer, die gemeinsam mit den Experten der Biostation Pilotprojekte umsetzen.

Dafür seien auch Fördermöglichkeiten vorhanden, erläuterte Tobias Mika von der Biologischen Station Rhein-Berg am Mittwochabend im Naturschutzbeirat des Kreises. Zuschüsse könnten etwa aus der Forstlichen Förderung des Landes NRW für Anlage beziehungsweise Pflege von Waldrändern beantragt werden.

Struktur- und damit artenreiche Waldränder s nützten sowohl dem Naturschutz als auch dem Waldschutz und damit dem Forstbesitzer.
Tobias Mika, Biologe der Biologischen Station Rhein-Berg

Struktur- und damit artenreiche Waldränder seien nicht nur wertvolle Vernetzungsbiotope, sondern nützten sowohl dem Naturschutz als auch dem Waldschutz und damit dem Forstbesitzer, betonte der Biologe. Dabei sei die Breite des Waldrandes weniger entscheidend, als dass er über unterschiedliche Biotopstrukturen verfüge: von offenen Bodenstellen über Reisig- oder Steinhaufen bis hin zu unterschiedlich dichten Gehölzen.

Aufgewertet werden könnten bestehende Waldränder, indem einzelne Bäume am Waldrand entnommen werden, aber auch dadurch, dass Sträucher angepflanzt, Totholz liegen gelassen und Schnittmaterial zu Haufen aufgeschichtet wird. Sträucher müssen später alle fünf bis zehn Jahre geschnitten, der Krautsaum gegebenenfalls alle zwei bis fünf Jahre gemäht werden, so der Biologe zur Pflege der ökologisch aufgewerteten Waldränder.

Interessenten können sich bei der Biologischen Station melden

Wird ein Waldrand komplett mit dem entsprechenden Wald neu angelegt, ist laut Biostation auf der Wind- und Sonnenseite ein 20 bis 30 Meter breiter Streifen dafür nötig, an anderen Seiten reichten 10 bis 15 Meter aus. Die Biologische Station berate Waldbesitzer gerne, wie sie am besten vorgingen, so Mika.

Interessenten für die Anlage und Aufwertung von struktur- und artenreichen Waldrändern können sich bei der Biologischen Station Rhein-Berg, Kammerbroich 67, in Rösrath melden: telefonisch unter (02205) 9 49 89 40 oder per E-Mail an Rhein-Berg@BS-BL.de. Weitere Informationen über die Biologische Station Rhein-Berg gibt es auch hier.