OverathWarten auf die Vollsperrung in Untereschbach – Unter der A4-Brücke ist es still geworden

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Stahlgerüste unter der A4-Brücke in Overath-Untereschbach.

Licht am Ende des Tunnels: So sieht es aktuell unter der alten A4-Brücke Untereschbach aus. Bis März floss hier der Autoverkehr.

Nur noch wenige Stunden bis zur ersten Vollsperrung der A4 in Overath:  Ein Besuch an der Baustelle.

Es ist still geworden an der L 136 bei Untereschbach. An der Stelle, an der die Landstraße aktuell noch von der A 4 überquert wird, läuft oben, auf der Autobahn, zwar der übliche Fern-, Schwer- und Nahverkehr, doch unten, im Tunnel, herrscht Ruhe.

Seit Anfang März sind Mitarbeiter einer Fachfirma damit beschäftigt, ein Stützgerüst aus Stahl aufzubauen, das das Leben des 1968 errichteten Bauwerks noch bis ins nächste Jahr verlängern soll – so lange, bis die erste der beiden zweispurigen Behelfsbrücken fertig ist.

Fußgängerweg (fast) ohne Fußgänger

Aktuell wird die Landstraße 136, die eigentlich Bensberg mit Overath verbindet, durch den motorisierten Verkehr überhaupt nicht mehr genutzt. Auf der östlichen Seite des Tunnels befindet sich zwar ein Fußgängerweg, doch zu Fuß ist hier fast niemand unterwegs, mit Ausnahme des Reporters nur noch eine einzige weitere Person.

Ein behelmter Radfahrer fährt über einen Fußgängerweg.

Den Fußgängertunnel unter der A4 in Untereschbach nutzen vor allem Radfahrende.

Verkehr ist trotzdem: Radfahrer, die das eindeutige Schild „Fußgängerweg“ missachten und sich freundlich den Weg frei klingeln: „Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken“, sagt einer. Kein Problem, der Fußgängerweg ist zwar eng, aber mit ein bisschen gutem Willen passt man aneinander vorbei. Es ist ein bisschen wie in einer Fußgängerzone.

A4 wird in Overath zur „verkehrsberuhigten Zone“

Es sind jetzt nur noch wenige Stunden, dann wird auch die Autobahn obendrüber zur verkehrsberuhigten Zone. Am Freitagabend, 12. Juli, um 22 Uhr ist zum ersten Mal Schicht in Untereschbach: Dann sperrt die Autobahn GmbH die A4 zwischen den Anschlussstellen Bergisch Gladbach-Bensberg und Overath-Untereschbach in beide Fahrtrichtungen. Bis Montagmorgen, 15. Juli, 5 Uhr, ist dann Ruhe im Karton, und am Freitag darauf, 19. Juli, wiederholt sich das Spiel.

In dieser Zeit finalisiert die Autobahn GmbH das Traggerüst und braucht dafür Ruhe. Wer sich mit dem Bauen auskennt und es genauer wissen mag: Am ersten Wochenende erfolgt der Pressvorgang.  Sprecherin Lauren Dohnalek: „Hier wird das Traggerüst unter die Brücke gepresst. Am zweiten Sperrwochenende erfolgt die kraftschlüssige Verbindung zwischen den Stützen und dem Beton (die sogenannte Verpagelung).“

Die Autobahn GmbH nutzt die Sperrzeiträume auch, um in diesem Streckenabschnitt weitere Maßnahmen auszuführen.
Sprecherin Lauren Dohnalek

Gleichwohl wird in der Sperrzeit nicht nur auf und unter der alten Brücke gearbeitet. „Die Autobahn GmbH nutzt die Sperrzeiträume auch, um in diesem Streckenabschnitt weitere Maßnahmen auszuführen und somit weitere Sperrungen über die beiden Juli-Wochenenden hinaus zu vermeiden“, heißt es bei Sprecherin Lauren Dohnalek weiter.

Konkret erfolgen westlich der Brücke an beiden Sperr-Wochenenden Asphaltarbeiten im voll gesperrten A4-Streckenabschnitt, also zwischen den Anschlussstellen Overath-Untereschbach und Bergisch Gladbach-Bensberg, und das in beide Fahrtrichtungen.

Dohnalek weiter: „Östlich der Brücke in Overath-Untereschbach werden Fahrbahnschäden im kleineren Umfang repariert. Zudem wird der Betriebsdienst der Autobahn GmbH Rheinland das zweite Sperrwochenende nutzen, um Grünschnittarbeiten auszuführen, Schilder sowie die Entwässerungssysteme (Straßenabläufe) zu reinigen und bei Bedarf beschädigte Schutzplanken zu reparieren.“

Wenn die beiden Juli-Sperrungen geschafft sind, ist erst einmal wieder ein bisschen Entspannung angesagt: Die Landstraße soll dann zunächst wieder im ampelgesteuerten Wechselverkehr geöffnet werden.