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RatsbeschlussOverather Hasenberg soll für Ferienhäuser geöffnet werden

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Der Hasenberg in Overath: Erst Zeltplatz, dann Wochenendhausplatz und nach dem Willen der Ratsmehrheit künftig auch ein Platz für Ferienhäuser.

Das Wochenendhausgebiet Hasenberg an der Grenze von Overath und Lohmar soll künftig auch Ferienhäuser aufnehmen, so der Overather Stadtrat.

Nach jahrelanger politischer Ablehnung soll das Wochenendhausgebiet Hasenberg an der Stadtgrenze zu Lohmar nun doch in ein Ferienhausgebiet umgewandelt werden. Diesen Grundsatzbeschluss fasste am Mittwochabend der Overather Stadtrat nach kontroverser Debatte.

Er stimmte damit mehrheitlich für einen Bürgerantrag des Stadtmarketingvereins Ovplus. Auch Bürgermeister Christoph Nicodemus, dessen Verwaltung den Vorstoß zunächst abgelehnt hatte, stimmte dafür, ließ aber gleichwohl große Skepsis erkennen.

Stadtmarketing-Verein sieht „guten Tag für Tourismus in Overath“

Der Vorsitzende von Ovplus, Andreas Koschmann, begrüßte noch während der Sitzung die von CDU, FDP und Bürgermeister gegen SPD und Grüne getragene Entscheidung des Rates: Dies sei ein „guter Tag für den Tourismus in Overath“ und „zumindest ein erster Schritt dahin, das zarte Pflänzchen Tourismus in Overath zum Leben zu erwecken“.

In der Vergangenheit, nach dem Ende des 1975 eröffneten Zeltplatzes Hasenberg, hatte es in Overath immer klare Fronten gegen ein Ferienhausgebiet gegeben. Nach der im Dezember 2020 beschlossenen Rechtslage sollte es vielmehr lediglich einen „Wochenendhausplatz mit einem zusätzlichen Wellnessbereich sowie einer Gastronomieanlage mit Beherbergungsmöglichkeit“ geben.

Verzögerungen bei der Entwicklung

Vorgesehen war 2020, so die Stadtverwaltung in ihrer aktuellen Stellungnahme weiter, auf der Fläche von 5,52 Hektar einen „Wochenendhausplatz mit circa 70 hochwertigen Wochenendhäusern“. Bei einem Gespräch des Investors mit dieser Zeitung im Juli 2023 standen erst 15 der Gebäude. Der Investor, der das Projekt im Jahre 2019, also vor Corona, in „zwei bis drei Jahren“ abgeschlossen haben wollte, peilte seinerzeit vier weitere Jahre für die Entwicklung an.

Im Sommer 2024 ging dann der Vorstoß von Ovplus als Bürgerantrag ein, das Gebiet in ein Gebiet für Ferienhäuser umzuwidmen und ein entsprechendes Verfahren bei der Kreisverwaltung zu beantragen. In seiner schriftlichen Stellungnahme, die zunächst am 4. September dem Ausschuss für Umwelt und Tourismus und am 17. September dem Bau- und Planungsausschuss vorgelegt wurde, wies der für Planungsfragen zuständige Erste Beigeordnete Thorsten Steinwartz darauf hin, dass bereits das vergangene Verfahren zur „Aufstellung des Wochenendhausplatzes sowohl umstritten als auch schwierig umzusetzen“ gewesen sei.

Es ist davon auszugehen, dass die Fachbehörden des Rheinisch-Bergischen Kreises einer Änderung kritisch gegenüberstehen.
Erster Beigeordneter Thorsten Steinwartz (CDU)

Und: „Es ist davon auszugehen, dass die Fachbehörden des Rheinisch-Bergischen Kreises einer Änderung kritisch gegenüberstehen.“ Auch weise das Gebiet aktuell „keine korrekte Entwässerung gemäß den anerkannten Regeln der Technik, der Entwässerungssatzung der Stadt Overath und den Auflagen der Unteren Wasserbehörde auf“.

Während sich in der Ratsdebatte die Gegner vor allem auf den Entwässerungsaspekt stürzten, wiesen Steinwartz und Nicodemus vor allem auf den hohen Verwaltungsaufwand bei völlig ungewissen Ausgang hin. Offenbar sind die Fachbehörden beim Kreis sehr klar gegen die angestrebte Veränderung.

Ich bekomme ein bisschen Pipi in die Augen, wenn ich dran denke, was wir sonst noch vor der Brust haben.
Bürgermeister Christopher Nicodemus (parteilos)

Nicodemus: „Ich persönlich habe nichts gegen die Prüfung, bekomme allerdings ein bisschen Pipi in die Augen, wenn ich dran denke, was wir sonst noch vor der Brust haben.“ Am Ende beschloss der Rat, dass ein Verfahren zur Änderung des Bebauungsplanes auf den Weg gebracht werden solle. Zahlen soll das Verfahren aber nicht die klamme Stadt, sondern der Investor, der davon wirtschaftlich profitieren wird.

Die aus seiner Sicht große Weisheit des im Bürgerhaus gefassten Beschlusses betonte anschließend Tourismus-Lobbyist Andreas Koschmann: „Ein Kurzurlaub zur Erholung in Overath ist definitiv umweltfreundlicher als ein Trip nach Mallorca oder die weitere Fahrt ins Sauerland. Natürlich hätten wir uns gewünscht, dass auch SPD und Grüne erkannt hätten, dass sich die Welt gerade auch nach Corona weiter gedreht hat.“ Auch sei der Investor doch auf Bedenken eingegangen und wolle nur noch einen Teil der Fläche umwandeln.