Neuer Leiter am Paul-Klee-Gymnasium„Wir wollen die Schüler in Overath halten“
Overath – Das Paul-Klee-Gymnasium Overath hat mit David Hubert einen neuen Direktor. Ihm ist die Schule vertraut, hat er hier doch selbst früher die Schulbank gedrückt. Stephanie Peine sprach mit ihm über seine neue Rolle und anstehende Aufgaben.
Wie war Ihr erster Arbeitstag?
Ich bin ja noch gar nicht so lange hier, trotzdem fühlt es sich anders, aber gut an. Es war schon ein besonderes Gefühl, hinter den großen Schreibtisch des Schulleiters zu wechseln. Ich habe es erst vermieden, konnte dann aber wegen des Computers nicht anders und habe es einigermaßen ehrfürchtig getan – auch aus Respekt vor dem Werk von Jürgen Wesche.
Sie sind ein Eigengewächs der Schule. Können Sie sich an Ihren ersten Schultag hier im Haus erinnern?
Ich bin im Sommer 1985 hier eingeschult worden. Da waren meine großen Geschwister schon hier. Ich kann mich eigentlich nicht besonders gut erinnern, nur dass bald darauf eine Projektwoche stattfand, die mich wegen ihrer offenen Atmosphäre nachhaltig beeindruckte.
Hätten Sie sich diese Karriere damals vorstellen können?
Nein, ich wusste ja nicht einmal, ob ich Lehrer werden wollte. Ich bin dann über die Jugendarbeit dazu gekommen, Lehramt zu studieren. Drei Lehrerinnen aus meiner Schülerzeit sind noch hier. Nicht alle konnten es sofort glauben. (lächelt)
Wie finden es Ihre drei Kinder, dass ihr Vater nun auch ihr Direktor ist?
Meine Frau und ich haben kurz überlegt, ob ich es aus diesem Grund überhaupt machen soll. Aber es war schon eine Chance, die ich gerne annehmen wollte und die sicherlich so schnell nicht wiedergekommen wäre.
Der Jüngste hat sich nicht so viele Gedanken gemacht. Meine Tochter in der 8. Klasse war verhalten ablehnend und der Große erst irritiert, ist jetzt aber auch ein Stück weit stolz.
Welche Schwerpunkte wollen Sie als Schulleiter setzen?
Das ist eine spannende Frage, in welche Richtung wir uns entwickeln müssen. Wir wollen einerseits viel anbieten, um die Schüler in der Stadt zu halten. Wir haben einen künstlerisch-musischen, sportlichen und sprachlichen Schwerpunkt, sind mint-freundliche Schule, bieten in der Oberstufe Musik, Kunst, Bio, Physik, Chemie, die Gesellschaftswissenschaften und Sprachen an – möglichst alles auch als Leistungskurse, wir haben in der achten Klasse ein bilinguales Angebot, aber bisher keinen bilingualen Zweig.
Andererseits erscheint auch eine verstärkte Schwerpunktsetzung sinnvoll und wichtig. Vielleicht ist es auch wieder möglich, eine naturwissenschaftliche AG für Viertklässler ins Leben zu rufen. Daraus hatte sich vor Jahren eine Klasse mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt gebildet. Wichtig ist für mich hierbei der Dialog mit Schülern, Eltern und Lehrern.
Wir treffen uns auch zum regelmäßigen Austausch mit der Schulleitung der Sekundarschule und überlegen gemeinsam, wie wir kooperieren und gemeinsame Projekte durchführen können. Beide Schulen sind sich bewusst, dass sie als Schulstandort an einem Strang ziehen wollen.
Das Paul-Klee-Gymnasium kehrt gerne zur längeren Schulzeit G9 zurück. Warum?
Durch die Schulzeitverkürzung G8 haben wir viele Schüler an die Nachbargemeinden verloren. Die Rückkehr zu G9 hilft uns, die Schüler in der Stadt zu halten. Außerdem ist die längere Schulzeit pädagogisch absolut sinnvoll. Die jüngsten Anmeldezahlen sehen gut aus. Und wir werden Eltern das Gefühl vermitteln, dass ihre Kinder bei uns gut aufgehoben sind.