Dutzende Landwirte und ihre Unterstützer haben eine Lichterfahrt durchs Overather Stadtgebiet initiiert. Motto: Ohne Bauern geht es nicht.
Mit VideoLandwirte in Overath protestieren mit Traktoren und Lichterfahrt
„Ohne Landwirtschaft wärst du hungrig, nackt und nüchtern“ hat ein Landwirt auf das Protestschild an der Front seines Ackerschleppers geschrieben. Der komplette Traktor leuchtet von unzähligen Lichtern und die Botschaft kommt mit einem Augenzwinkern daher – doch den Landwirten ist es ernst: Viel zu oft denken die Menschen auch in ländlicheren Regionen wie in Rhein-Berg viel zu selten daran, wer für ihre Grundversorgung sorgt.
Mit Lichterfahrten wollen sie darauf aufmerksam machen – und zugleich gegen den Preiskampf großer Handelsketten protestieren, in dem die Erzeuger der landwirtschaftlichen Produkte nicht selten das schwächste Glied in der Nahrungserzeugungskette sind.
Landwirte protestieren mit Lichterfahrt für bessere Rahmenbedingungen
Neben zahlreichen Landwirten hatten sich auch landwirtschaftliche Lohnunternehmer und weitere Unterstützer mit Sattelzugmaschinen, Lkw und zahlreichen kunstvoll geschmückten und erleuchteten kleinen und großen Fahrzeugen angeschlossen – vom Strandbuggy bis zum riesigen Dieselross. Leuchtende Schneemänner mit Schlitten waren ebenso zu entdecken wie ein Weihnachtsmann, der mit seinem vor den Schlitten gespannten Rentier um die Wette leuchtete.
Zwar zählte die Lichterfahrt einmal kreuz und quer durchs Overather Stadtgebiet von Heiligenhaus über die Overather Mitte und Marialinden bis Vilkerath am Samstag deutlich weniger Fahrzeuge als zu Hochzeiten der Aktion in der ausgehenden Corona-Zeit – doch auch so wurde die Botschaft der Landwirte deutlich, die ganz nebenbei auch noch einen leuchtenden Funken der Hoffnung in die dunkle Jahreszeit brachten.
Landwirte und Unterstützer machen hupend auf ihre Situation aufmerksam
Nicht nur Kinderaugen leuchteten, als die mit Tausenden Lichtern geschmückten Wagen durch die menschengesäumten Straßen tuckerten – und ihrer Botschaft hier und da mit kräftigem Hupen voluminöser Signalhörner Nachdruck verschafften.
„Hupen, hupen, hupen“, skandierten denn auch einige Kinder etwa am Kreisverkehr in Overath-Heiligenhaus, weil sie von den Hupen der Riesenkolosse gar nicht genug bekommen konnten. Keine halbe Stunde, dann war der Lichterzug auch schon wieder vorbei – nicht aber ihre Botschaft: Beim nächsten Essen und Einkauf bewusster auf das zu schauen, was auf den Teller kommt – und wer dafür geackert und geschuftet hat.