„Wir sind ein sterbender Verein“KFD Heiligenhaus sucht zum 90. Geburtstag Mitglieder
Overath – Engagierte Mitglieder dringend gesucht: „Wir sind ein sterbender Verein. Ich gehe mehr auf Beerdigungen als wie auf irgendwas anderes“, schildert Monika Rottländer, Vorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in Heiligenhaus. Der Wunsch ist groß, neue und vor allem jüngere Mitglieder zu finden, die sich dem Verein mit vielen Ideen anschließen und frischen Wind bringen.
An diesem Sonntag feiert die Katholische Frauengemeinschaft Heiligenhaus ihr 90-jähriges Bestehen. Die Gründung des Vereins erfolgte im November 1932, damals noch unter dem Namen Katholischer Frauen- und Mütterverein. Die meisten der 155 Mitglieder, die es heute gibt, sind zwischen 70 und 80 Jahre alt, die Altersstufe zwischen 30 und 50 Jahren oder jünger fehlt.
KFD Heiligenhaus bekommt Reisebus nicht mehr voll
Mittlerweile gelingt es bei Wallfahrten nicht mehr, den für viel Geld angemieteten Reisebus voll zu besetzen. Falls nur 25 Mitglieder mitführen, gebe das die Kasse nicht mehr her, sagt Monika Rottländer: „Heutzutage ist die Mentalität eher: Was kriege ich dafür, was wird mir geboten?“
An kreativen Ideen mangelt es dabei nicht. Als die Vorsitzende bei ihren Schwiegertöchtern in Sachen kfd nachhakte, kam die Idee eines Nähkurses auf. Und so kommen seit sieben Jahren jede Woche bis zu sieben Frauen zum Nähen, angeleitet von einer Schneidermeisterin. Hier können die Frauen vom Alltagsstress abschalten, Gespräche führen, etwas für sich selbst tun.
KFD: Kirchenzugehörigkeit schreckt ab
Zum kommenden Fest am Sonntag wird es eine Modenschau geben, bei der die selbstgenähten Sachen präsentiert werden. „Um zu zeigen, was wir montagabends so machen“, erklärt Monika Rottländer. Obwohl das Angebot so gut angenommen wird, konnte sie keine der Frauen dazu bewegen, in die Frauengemeinschaft einzutreten.
Ein Grund, der viele Frauen abschrecke, sei, dass die kfd ein kirchlicher Verein sind. Aber jeder, der möchte, könne sich dem Verband anschließen, sagt Monika Rottländer, auch Männer, und die Glaubensrichtung spiele keine Rolle. Zur Adventsfeier im vergangenen Jahr seien auch geflüchtete muslimische Frauen eingeladen worden. Sie seien so dankbar gewesen, dieses Fest mitzuerleben zu können.
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Monika Rottländer würde ihr Amt gerne abgeben. Aber da sich bis jetzt noch niemand für eine Nachfolge gefunden hat, will sie zunächst weitermachen mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit. „Im Dezember finden Neuwahlen statt. Aber wir werden uns nur noch für zwei Jahre wählen lassen“, sagt die Vorsitzende. „Weil wir nicht wissen, wie es weitergehen soll. Irgendwann ist einfach Schluss.“