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Overather HegeringJäger erklären Routen der Wildtiere

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Das geplante Gewerbegebiet zwischen Hoffungsthal und Untereschbach im Blick: Ex-Bürgermeister Andreas Heider erklärt die Situation.

Overath – Einblicke in die bedrohte Lebenswelt des Rotwildes im Sülztal bei Unterauel gab es beim diesjährigen Wandertag des Overather Hegerings. „Die neuralgische Stelle, der einzige noch offene Fernwechsel für die in extremer Insellage lebende Rotwildpopulation im Verbreitungsgebiet Königsforst/Wahner Heide, liegt hier auf Overather Stadtgebiet und wird aktuell durch das Planvorhaben eines neuen Gewerbegebiets zwischen Untereschbach und Hoffnungsthal bedroht“, erläutert Hegeringleiter Andreas Heider, der frühere Bürgermeister, die Situation.

Die Wanderroute führte von Unterauel über Hellenthal und den Tütberg zum ehemaligen Klärschlammteich Grünewald der Grube Lüderich, laut Heider heute ein Biotop und Hauptbrunftplatz des Rotwildes aus dem Königsforst. Von dort aus wechsele das Rotwild auf den Lüderich und weiter zum Nutscheid.

„Stolz darauf, dass es den Rothirsch bei uns noch gibt“

Dieser einzige verbliebene Fernwechsel sei für die Rotwildpopulation des Königsforstes von existenzieller Bedeutung. Ohne die Passage wäre der Bestand durch Inzucht stark gefährdet. Heider: „Wir Jäger haben mit Freude zur Kenntnis genommen, dass der Rat einstimmig ein Fachgutachten zur Rotwildproblematik im Sülztal in Auftrag gegeben hat. Das ist aus wildbiologischer Sicht ein Fortschritt. Wir erwarten dann aber auch, dass den Hinweisen dieses Gutachtens im Planverfahren Beachtung geschenkt wird. Wir sollten stolz darauf sein, dass es den Rothirsch bei uns noch gibt und ihm das Lebensumfeld lassen, das er braucht.“