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Nach ZerstörungChristuskorpus aus dem 3D-Drucker

Lesezeit 2 Minuten

Wieder da: Am Freitag wurde die 3D-Kopie des 2018 zerstörten Christuskorpus in Heiligenhaus eingeweiht.

Overath – Es war die Nacht auf den 29. Dezember 2018, als Randalierer den tönernen Christuskorpus vom Holzkreuz in der Ortsmitte von Overath-Heiligenhaus rissen und auf der Mauer davor zerschlugen. Ein Schock für Familie Haupts, die das Kreuz auf ihrem Grundstück an der Bensberger Straße 34 seit Generationen und mehr als 150 Jahren pflegt und instand hält. Viele Menschen hätten damals Anteil genommen, es gab sogar spontane Spenden, um das Kreuz wieder instand zu setzen, erinnert sich Christian Haupts.

Die Täter wurden auch nach einem Zeugenaufruf der Polizei in dieser Zeitung nie gefasst, unterkriegen lassen wollten sich die Haupts von dem Tiefschlag jedoch nicht. Nach mehr als anderthalb Jahren detektivischer Puzzle- und Rekonstruktionsarbeit wurde am Freitag von Pastor Reimund Fischer unter großer Anteilnahme aus dem Ort ein neuer Korpus eingeweiht. Der ist nun nicht mehr aus Ton, sondern kommt geradewegs aus einem 3D-Drucker und ist eine originalgetreue Kopie des Originals, das die Haupts ebenfalls rekonstruiert haben. Der Reihe nach:

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Am Morgen des 29. Dezember 2018 finden die Haupts Dutzende von Tonscherben unter dem Kreuz und auf dem Gehweg vor ihrem Grundstück.

Ein kniffliges Puzzle: Christian Haupts und seine fünf Kinder setzten die Bruchstücke des Korpus wieder zusammen.

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Sämtliche Tonscherben des vormaligen Christuskorpus werden gesammelt. Was nun folgt, ist ein gigantisches Puzzle.

Scherben nach der nächtlichen Zerstörung Ende 2018.

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Christian Haupts setzt die Bruchstücke gemeinsam mit seinen fünf Kindern wieder zusammen. „Nachdem sich Gips und Keramikkleber als nur bedingt tauglich gezeigt hatten, brachte flexibler Fliesenkleber den Durchbruch“, erzählt er. Verstärkt mit Aluminiumrohren wurde der Korpus damit komplett gefüllt. Einziges Problem: Das Gewicht des Korpus’ verdreifachte sich durch die stabilisierende Füllung. „Mit Acrylfarbe bemalt, sah er schon wieder fast wie der alte aus“, erinnert sich Haupts, „aber er war nun viel zu schwer für das Kreuz.“

Eine Füllung mit Fliesenkleber stabilisiert die Scherben.

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Von den Experten der Firma Fabrica in Kerpen lässt Familie Haupts den rekonstruierten Korpus dreidimensional einscannen und anschließend aus ABS-Kunststoff dreidimensional ausdrucken.

Nachdem der rekonstruierte Originalkorpus dreidimensional eingescannt ist, wird auf einem 3D-Drucker eine Kopie gedruckt.

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So entsteht eine widerstandsfähige Kopie von der es nun außerdem eine 3D-Druckdatei gibt.

Die zusammengesetzten 3D-Ausdrucke der Einzelteile

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Ende September konnte Familie Haupts Original und Kopie ihres Christus-Korpus in Kerpen abholen. „Ein Erlebnis von bleibender Erinnerung“, sagt Christina Haupts.

Kaum zu unterscheiden: der rekonstruierte Korpus aus Ton (rechts) und seine Kopie aus dem 3D-Drucker (links).

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Gut 20 Monate nach der Zerstörung hängt nun das rekonstruierte Original bei den Haupts und die Kopie aus dem 3D-Drucker an dem ebenfalls überarbeiteten Kreuz an der Straße. Immer wieder bleiben Passanten davor stehen und halten inne. „Das Kreuz hat eine wichtige Bedeutung hier im Ort“, freute sich auch Pastor Fischer bei der Einweihung.

Ein Teil der Familie vor dem Original: (hinten, v.l.) Josef, Angela, Christian und Anja Haupts, vorne: Peter und Katharina.