Der Alternativvorschlag zum Abriss der A4-Autobahnbrücke Untereschbach hat für großes Aufsehen gesorgt. Nun äußert sich die Autobahn GmbH.
Abriss?Autobahn GmbH sieht „gravierende Nachteile“ bei Alternatividee für A4-Brücke Untereschbach
Grundsätzlich sei es zwar möglich, eine Brücke mit Stahlträgern so zu verstärken, dass sie hält, bei einem Bauwerk von der Größe der Autobahnbrücke Untereschbach werde so etwas aber allenfalls als „provisorische Zwischenlösung genutzt, um Zeit bis zu einem Ersatzneubau zu gewinnen“. Das ist der Kern einer am Freitag von der Autobahn GmbH übermittelten „ersten fachlichen Einschätzung“ zum Vorschlag des Rösrather Bau-Professors Ralf Wörzberger.
Der Experte für Bau- und Tragkonstruktion hatte dafür plädiert, die Autobahnbrücke über die L136 nicht abzureißen, sondern sie durch eine Reihe von Stahlträgern zu verstärken. Um die Landstraße auch weiterhin befahrbar zu halten, müsse diese etwa einen Meter tiefer gelegt werden.
„Eine dauerhafte Lösung durch eine Unterstützungskonstruktion mag rein theoretisch und auf technischer Ebene betrachtet möglich sein, würde aber gravierende Nachteile gegenüber der gewählten Variante mit sich bringen“, schreibt dazu Autobahn-Sprecherin Lauren Dohnalek.
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„Insbesondere die verkehrlichen Beeinträchtigungen auf der L136 wären bei dieser Variante der Unterstützungskonstruktion durch die dafür erforderliche Tieferlegung der Landesstraße erheblich größer“, so die Sprecherin weiter. Zusätzlich müsste auch der Verkehr auf der A4 für die Herstellung einer vollflächigen Unterstützung deutlich länger eingeschränkt beziehungsweise sogar gesperrt werden.
Probleme bei der Standsicherheit der A4-Brücke
Bezüglich der Statik stellten die Widerlager das größte Risiko dar. „Diese mussten bei der Nachrechnung des Bauwerks (2017 erfolgt) bisher nicht berücksichtigt werden, da diese beim Ersatzneubau ebenfalls ersetzt werden.“ Durch die erhebliche Absenkung der L136 würde die Belastung der Widerlager deutlich steigen und es sei sehr fraglich, ob die erforderlichen Nachweise für die innere und äußere Standsicherheit nach den aktuellen Berechnungsvorschriften erbracht werden könnten. Dohnalek: „Dieser Fragestellung werden sich unsere Experten nun intensiv widmen.“
Auch werde ein massiver Eingriff in die Widerlager erforderlich. Dort müssten Auflagertaschen geschaffen werden, was aber in der Konsequenz zu Rissen im Widerlagerbeton führen und damit die Tragfähigkeit der Betonbauteile beeinträchtigen könne.
Sprecherin Dohnalek versichert gleichwohl: „Die Autobahn GmbH ist für sachdienliche Hinweise und Optimierungsvorschläge immer dankbar und greift diese gerne auf. Der Vorschlag von Herrn Professor Wörzberger klingt in dieser Hinsicht sehr interessant und wird derzeit vertieft geprüft.“
Nach erster Einschätzung sei der Vorschlag, der am 7. Dezember per E-Mail eingegangen sei, aber mit ganz erheblichen Nachteilen insbesondere für den Verkehr verbunden – „sowohl auf der Autobahn als auch auf der Landesstraße“. Dies, so die Sprecherin, sei allerdings noch eine vorläufige und noch keine abschließende Antwort.