30 Millionen für CyriaxSchulsanierungen im Rheinisch-Bergischen Kreis – Ein Überblick
Overath – Die Weiterentwicklung des Schulzentrums Cyriax wird konkreter: Für die verschiedenen Maßnahmen, die am Schulzentrum erforderlich sind, legte die Stadtverwaltung nun erstmals Zahlen vor. In der politischen Diskussion der vergangenen Monate hatten die Fraktionen dies gefordert. Allerdings, so schränkte Bürgermeister Christoph Nicodemus ein, seien die Zahlen nur eine erste Schätzung zu den einzelnen Bauabschnitten im Paul-Klee-Gymnasium und in der Leonardo da Vinci-Sekundarschule: „Wir müssen ja erst einmal europaweit ausschreiben für ein Architekturbüro.“
Das Schulzentrum Cyriax soll zu einem zeitgemäßen und modernen Bildungs- und Lernstandort werden, der in Teilen auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen wird. So sollen das künftige Fachraumgebäude und der Erweiterungsneubau an der Dreifach-Sporthalle (mit geschätzten Kosten von 7 141 000 Euro) ebenso wie die bereits ab 2022 öffentlich nutzbare Mensa des Schulzentrums und die Aula mit vorgelagertem Foyer nicht allein den Schulen vorbehalten, sondern auch für öffentliche Nutzung zugänglich sein.
Sanierung und Umbauten kalkuliert
Der größte Batzen an Kosten wird die Sanierung samt Umbauten im Hauptgebäude des Schulzentrums sein. Für Fassade, Fenster und Türen, Dach und technische Gebäudeausstattung veranschlagt die Verwaltung brutto 13.218.000 Euro, die Sanierung innen ist bislang mit brutto 3.195.000 Euro angesetzt und die Umbauten im Bestand sollen bei brutto 2.397.850 Euro liegen.
Die Projektsteuerung für den Aus- und Umbau am Cyriax hat die Stadtverwaltung mit brutto 1.165.000 Euro angenommen. Hinzu käme noch die neue Turnhalle, die als Einfeldhalle etwa 4.141.000 Euro kosten würde, wenn zugleich die Zweifeldhalle saniert würde. Der Neubau einer Dreifeldhalle würde etwa 5.331.550 Euro kosten.
Fördermittel von drei Millionen Euro
Es sind also rund 30 Millionen Euro, die die Stadt Overath in die Sanierung und den Ausbau ihres Schulzentrums stecken muss, um es zu einem zukunftsfähigen Bildungszentrum zu machen. Dies sei eines der zentralen Projekte der Stadtentwicklung, schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage zum Stadtrat. Deshalb befürworte man auch eine Projektsteuerung, da das Baumanagement erheblicher Ressourcen im finanziellen wie personellen Bereich bedürfe.
Priorität habe der Erweiterungsbau, der schulischen und außerschulischen Zwecken dienen solle. Der Erweiterungsbau steht auch im Haushalt 2022 und im Investitionsplan ab 2023, es soll Fördermittel in Höhe von drei Millionen Euro geben. Außerdem spart das Gebäude Containerlösungen für den Unterricht ein, während im bestehenden Schulgebäude saniert wird. Dies allerdings wird erst ab dem Jahr 2026 realisierbar sein.
Nachdrücklich weist die Overather Stadtverwaltung deshalb auf Unwägbarkeiten wie die gesamtwirtschaftliche Situation, die Entwicklung der Baupreise und der Zinsen hin. „Bei der derzeitigen Darstellung kann es sich nur um eine erste Aufschlagsplanung handeln“, betont die Stadtverwaltung. Überdies müsse berücksichtigt werden, dass die Investition ins Schulzentrum Cyriax nicht die einzige Investition in Overath sei, die finanziert werden müsse.
Eigene Schulbau-GmbH soll es richten
Der Schulausschuss der Stadt Bergisch Gladbach befürwortet einstimmig die Gründung einer neuen Schulbaugesellschaft als 100-prozentiges städtisches Tochterunternehmen. Die AfD enthielt sich bei der Abstimmung. Der Stadtrat trifft am 5. Oktober die endgültige Entscheidung. Wie berichtet steht die Stadt vor der Mammutaufgabe, den enormen Sanierungsstau an den 34 Schulen abzubauen.
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Von den 20 Grundschulen sind allein 19 teils erheblich sanierungsbedürftig. Als Ausweg wird die städtische GmbH, die sich um nichts anderes kümmert, als Schulgebäude zu bauen. Der Stadtverwaltung fehlen dafür die personellen Kapazitäten. Mithilfe des Konstrukts soll es leichter fallen, Fachpersonal zu marktüblichen Preisen zu gewinnen. Gesucht wird noch eine Geschäftsführung: Vier Interessenten gibt es. Für die Jahre 2022 und 2023 werden die Personalkosten für zunächst drei Arbeitsplätze mit 342 133 Euro pro Jahr kalkuliert. (ub)
Schulsanierungen im Kreis
Die Sanierungskosten des Otto-Hahn-Schulzentrums mit Realschule und Gymnasium kletterten von anfangs kalkulierten 18 Millionen Euro auf 33 Millionen Euro. Hauptgründe waren die überhitzte baukonjunkturelle Lage sowie gestiegene Anforderungen an den Brandschutz sowie die technische Ausstattung. Deshalb war auch der Zeitplan nicht zu halten. Für Verschiebungen sorgte auch, dass die Stadt 2017 ein neues Abbruchunternehmen beauftragen musste. Das 48 Jahre alte Schulhaus wurde bis auf den Rohbau zurückgebaut, nur das Betongerippe blieb stehen. Ursprünglich sollte das Projekt nach zwei Jahren Bauzeit bis Ende 2018 fertig sein. Für den Schulbetrieb geöffnet werden konnte die modernste Schule im ganzen Stadtgebiet erst im Februar 2021.
Kürten: Hier wird überlegt, die Notbremse zu ziehen. Weil die Kosten für die Sanierung und Erweiterung der Gesamtschule nach Ansicht der CDU aus dem Ruder zu laufen drohen, hat die Fraktion einen Planungsstopp und eine neue Schwerpunktsetzung gefordert. Anfang vergangenen Jahres noch mit 57 Millionen Euro kalkuliert, liegen die prognostizierten Kosten derzeit bei 63 Millionen Euro. Und die Angst geht um, das könnte noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Auf einer Sonderratssitzung am Mittwoch soll das weitere Vorgehen geklärt werden. Denn dass die Schule mehr Raum braucht, der modernen Ansprüchen genügt, ist unstrittig.
Odenthal hat sein Schulzentrum in den Jahren von 2018 bis 2020 um einige Räume erweitert, musste es aber nicht kernsanieren, da die Substanz noch gut war. Der Kostenrahmen von 2,8 Millionen wurde dabei eingehalten. Allerdings reichte der Raum schon kurz nach Fertigstellung wegen der Umstellung auf die neunjährige Schulzeit wieder nicht mehr aus. Nun ist ein zusätzlicher Neubau mit Kosten von 4,7 Millionen Euro in der politischen Diskussion.
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