Die Odenthalerin hat die Sorge, dass auch ein Rettungswagen Probleme haben könnte, ihr Haus zu erreichen.
VerkehrsproblemWarum eine 86 Jahre alte Odenthalerin oft auf ihrem Müll sitzenbleibt

Viel Platz bleibt nicht, wenn der Müllwagen in die kleine Stichstraße zwischen den Hecken einbiegen will.
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An den Tagen, an denen die Müllabfuhr kommt, wird es eng. Das weiß Christel Esser aus Erfahrung. Denn oft bleibt die 86-Jährige auf ihrem Abfall sitzen. Sie wohnt an einer kleinen Stichstraße, die von der Ferdinand-Schäfer-Straße abzweigt. Die Einmündung und der Weg sind so schmal, dass das Müllfahrzeug nur rückwärts in die Sackgasse einfahren kann, um die Tonnen der drei Anlieger zu leeren. Das aber gelingt nicht immer.
Es sei abhängig davon, ob auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Einmündung jemand geparkt habe, erzählt Christel Esser. Dort ist zwar keine Parkfläche eingezeichnet, wie an der nahen Buchmühle, aber es steht auch kein Parkverbot-Schild dort. Es ist wie bei einer Lotterie: Steht hier kein Fahrzeug, wird sie ihren Müll los, ist hier ein Auto geparkt, komme das Müllfahrzeug nicht bis zu ihrem Haus durch, klagt die Odenthalerin.
Sorge, dass auch der Rettungswagen nicht durchkommen könnte
Auch an diesem Tag, an dem sie die Situation schildert, ist sie ihren Müll nicht losgeworden. Um das zu vermeiden, helfe nur, Abfallsäcke und Tonnen bis zur Einmündung zu transportieren. Da sie auf den Rollstuhl angewiesen sei, bleibe ihr diese Möglichkeit verwehrt. Auch in anderer Hinsicht macht ihr die Situation Angst: „Ich habe immer Sorge, dass ich einmal einen Rettungswagen brauche und der kommt dann auch nicht durch.“
Der Gemeindeverwaltung ist das Problem bekannt. „Wir arbeiten an einer Lösung“, hieß es auch dem Odenthaler Rathaus. „Wenn uns der Müllfahrer eine Engstelle, ein Problem im Gemeindegebiet meldet, dann springen wir sofort“, sagt Michael Erker, Leiter des Ordnungsamtes.
Es gibt kein Parkverbot, das die Einmündung freihält
Das Problem beim Fall in der Ferdinand-Schäfer-Straße: Nach derzeitigem Stand ist es rechtens, an der Seite zu parken, die der Einmündung gegenüberliegt. Es gilt kein Parkverbot und die Abstände würden eingehalten: „Wir haben nachgemessen“ sagt Erker. Eine rechtliche Handhabe bestehe daher nicht. Daher habe man die Bauverwaltung eingeschaltet, mit dem Ziel, ein Zonenparkverbot an der besagten Stelle einzurichten.
Das Verfahren laufe, so die Verwaltung. Dann würde das Parken an der Einmündung zu bestimmten Zeiten untersagt und der Müllwagen käme auch zu den Mülltonnen in der Stichstraße von Christel Esser wieder durch.