Trotz Krieg und Inflation habe die Genossenschaftsbank die Bilanzsumme erneut steigern können.
Zinswende sorgt für ZuversichtVolksbank Berg zeigt sich mit Geschäftsergebnis für 2022 zufrieden
Der Krieg in der Ukraine und die Inflation haben das Geschäftsjahr 2022 der Volksbank Berg maßgeblich beeinflusst. „Dennoch haben wir ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt“, teilt Vorstandsmitglied Christoph Gubert zum abgelaufenen Geschäftsjahr mit. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen habe die Genossenschaftsbank mit Hauptsitz in Wipperfürth und einem Geschäftsgebiet, das auch die Gemeinden Kürten und Odenthal sowie Bergisch Gladbach-Schildgen umfasst, die Bilanzsumme und das betreute Gesamtkundenvolumen erneut steigern können.
Die vorläufigen Zahlen von 2022 gibt das Unternehmen wie folgt an: Die Bilanzsumme erhöhte sich nach Angaben der Bank von 1,48 Milliarden Euro in 2021 auf 1,51 Milliarden Euro. Das gesamte betreute Kundenvolumen sei von rund 3,13 Milliarden Euro um 1,6 Prozent auf rund 3,18 Milliarden Euro gestiegen. Der Anteil des Kreditvolumens beträgt rund 1,34 Milliarden Euro. Er habe sich um 6,2 Prozent erhöht.
Kundinnen und Kunden profitieren von Zinswende
Das Kundenanlagevolumen sei aufgrund der Marktentwicklungen im Wertpapierbereich um 1,7 Prozent auf rund 1,85 Milliarden Euro gesunken. „Die Zinswende hat dazu geführt, dass wir die eingeführten Verwahrentgelte streichen und wieder Anlageprodukte mit attraktiver Verzinsung anbieten können“, erläutert Vorstandsmitglied Helmut Vilmar.
Davon hätten die Mitglieder, Kundinnen und Kunden der Genossenschaft unmittelbar profitiert. Auch betont Vilmar, das Unternehmen sei trotz steigender Inflationsraten und Rezessionsrisiken ein zuverlässiger Finanzierungspartner für die Wirtschaft vor Ort. Das Betriebsergebnis vor Bewertung der Bank beläuft sich auf mehr als zehn Millionen Euro. Das Bewertungsergebnis war laut Vorstand geprägt von Effekten des schnellen Zinsanstieges.
Bank konnte Eigenkapital weiter stärken
Dies habe zu erhöhten temporären Buchwertkorrekturen auf den bankeigenen Wertpapierbestand geführt. Vilmar: „Trotz der hohen Belastungen aus dem Bewertungsergebnis verzeichnen wir ein positives Jahresergebnis vor Steuern.“ Die Zinswende werde sich künftig positiv auf das Geschäftsergebnis der Bank auswirken. Die guten Ergebnisse vergangener Jahre habe das Unternehmen dazu genutzt haben, um das Eigenkapital weiter zu stärken, so Gubert.
„Das versetzt uns gleichzeitig in eine gute Position, um vom positiven Zinstrend zu profitieren.“ In der Unternehmensführung der Privatbank ist seit 2022 Stefan Rappenhöner als neuer Bereichsleiter tätig. Die Regionalleiterinnen Lisa Lenninghausen und Karen Hielscher unterstützen ihn bei seinen Aufgaben. Insgesamt stellte die Bank 24 neue Beschäftigte ein. Damit waren zum Jahresende 220 Mitarbeitende, darunter 16 Auszubildende, bei der Volksbank tätig.
Umbau der Geschäftsstelle in Odenthal soll dieses Jahr beginnen
Die Erneuerung des alten Raiffeisenmarktes in Kürten-Hungenbach sei vergangenes Jahr durch entsprechende Baugenehmigungen weiter vorangebracht worden. Inzwischen habe sich im ehemaligen Hauptgebäude auch ein E-Bike Händler niedergelassen. Auf dem großzügigen Gelände sollen nun zwölf kombinierte Gewerbeeinheiten mit Lagerfläche und Büros für Handwerker und Selbstständige entstehen. „Ab April wird der Tiefbauer mit den Arbeiten starten können“, teilt Bankvorstand Christoph Gubert mit.
Die Standardgrößen der Einheiten liegen bei 80 Quadratmeter Büro- und 130 Quadratmeter Lagerfläche. Mit dem Umbau der Geschäftsstelle in Odenthal will die Bank in diesem Jahr beginnen. Das Erdgeschoss werde im ersten Abschnitt komplett saniert. Geplant ist dort eine modern gestaltete Beratungs- und Arbeitswelt mit Büros für Kundengespräche sowie einem Selbstbedienungs-, Empfangs- und Arbeitsplatzbereich. Die Vertreterversammlung der Volksbank wird im Juni das endgültige Geschäftsergebnis für 2022 beschließen und über die Gewinnverwendung, dazu zählt auch die Höhe der Dividende für die Mitglieder, entscheiden. (dr)