Rhein-Bergs NachbarschaftViele Helfer bei 72-Stunden-Aktion der Katholischen Jugend
- An der bundesweiten 72-Stunden-Aktion der Katholischen Jugend beteiligten sich auch im Rhein-Berg-Kreis viele Helfer.
- Ziel der Aktion ist es, etwas für die Nachbarschaft zu schaffen.
- In Odenthal hakten und pflanzten, werkelten und bauten die Helfer vor allem im Freien.
Rhein-Berg/Odenthal – Normalerweise nehmen große Projekte viel Zeit in Anspruch. Egal, ob die Planung im Vorfeld, die Organisation von Helfern oder die Finanzierung – bis es zur Umsetzung kommen kann, müssen einige Hürden genommen werden. Vier Tage für den Ausbau des Außengeländes einer Kita oder für die Pflanzung einer Bienenwiese, das klingt schon fast utopisch und doch ist es möglich.
Die bundesweite 72-Stunden-Aktion, die vom 23. bis zum 26. Mai stattfand, ermöglichte vielfältige Projekte, die von den jeweiligen Ortsgruppen des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) auf die Beine gestellt wurden. Auch im Rheinisch-Bergischen Kreis beteiligten sich insgesamt zehn Gruppen und trugen getreu dem Motto „72 Stunden – uns schickt der Himmel“ zum Gelingen ihres Projekts bei.
Außengelände neu gestalten
Am Samstagmorgen waren die Mitglieder der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) Altenberg schon früh vor Ort, denn sie hatten sich einiges vorgenommen. Im katholischen Kindergarten Hüttchen wollten sie das Außengelände neu gestalten. Dazu gehörte, Unkraut zu jäten und Pflanzen einzusetzen. Das Hauptprojekt aber war der Bau einer Holzhütte auf dem Gelände.
„Das soll ein Rückzugsort für die Kinder werden“, erklärte Mike Nonnenbroich von der KLJB Altenberg. „Wenn man sich hier im Garten so umsieht, dann fällt auf, dass die Kinder viele Möglichkeiten haben, um sich auszutoben, ihnen aber noch ein Raum zum ruhigen Spielen fehlt.“
Die circa 25 jungen Erwachsenen waren seit Freitag fleißig dabei, ihr Vorhaben umzusetzen. Für den Bau der Holzhütte musste am vorgesehenen Standort erst mal der Bagger ran, um Wurzeln aus dem Boden zu holen. Als tatkräftiger Unterstützer und Sponsor bei der Arbeit der jungen Aktiven stand die Odenthaler Gartenbau-Firma „Gruenzeuch“ bereit.
„Vor Ort für andere machen“
Für die Mitglieder der KLJB handelte es sich bei der Aktion auf dem Kindergarten-Gelände um ein sogenanntes „Do-it-Projekt“, das heißt, sie konnten sich selbst aussuchen, wo sie helfen wollten. Für den Kindergarten entschieden sie sich unter anderem deshalb, weil er nur 500 Meter von ihrem Sitz entfernt ist: „Es geht darum, etwas vor Ort für andere zu machen und mit dem Kindergarten waren wir in direktem Kontakt“, so Nonnenbroich.
Die Aktion in Zahlen
Zu der 72-Stunden-Aktion rief der Bund der Deutschen Katholischen Jugend auf:3300 Gruppen engagierten sich im gesamten Bundesgebiet.80.000 junge Menschen nahmen insgesamt teil.10 Aktionen stellten Gruppen im Rheinisch Bergischen Kreis auf die Beine.250 Teilnehmer waren im Rheinisch-Bergischen Kreis insgesamt aktiv.
Bereits zum zweiten Mal machte die KLJB Altenberg bei der 72-Stunden-Aktion mit, schon im Jahr 2009 hatte sie sich an einem Projekt beteiligt. Die Gruppe wollte allerdings schon am Samstagabend mit ihrem Vorhaben fertig werden, da am Sonntag ein Grillfest für die Kinder und die Familien geplant war, bei dem die jungen Aktiven den neuen Außenbereich präsentieren wollten. „Es ist einfach toll, ein Teil von dieser Aktion zu sein, und ich finde es krass, wie viele junge Leute es gibt, die sich engagieren“, meinte Nonnenbroich.
Kräutergarten, Bienenwiese, Feuerstelle
Engagiert bei der Arbeit waren auch die Mitglieder der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) Herrenstrunden-Eikamp, die sich der großen Wiese hinter der Eikamper Kirche widmeten. Eine vielfältige Umgestaltung war hier geplant, ein Kräutergarten war anzulegen, eine Bienenwiese einzurichten und eine neue Feuerstelle aufzubauen. „Für uns geht es darum, im eigenen Sozialraum etwas zu machen.
Hier war einfach nur eine Wiese, die viel Potenzial hat, nicht zuletzt auch, weil unser Gruppenraum direkt nebenan ist“, berichtete Carmen Müller von der KJG. Die Wiese soll zukünftig aber nicht exklusiv für die Nutzung der Jugend zur Verfügung stehen, sondern offen zugänglich für alle sein und Veranstaltungsort für kommende Gemeindefeste werden.
Für die 72-Stunden-Aktion teilten sich die Mitglieder der KJG in verschiedene Schichten, um besonders effektiv arbeiten zu können. Durch diese gute zeitliche Einteilung seien sie mit ihrem Vorhaben schon viel weiter als erwartet, freuten die jungen Erwachsenen beim Besuch der Redaktion. Bisher sei alles nach Plan verlaufen.
Die Einrichtung der Bienenwiese war für die Teilnehmer nicht komplett vorauszuplanen, weil noch nicht ganz abzusehen war, welche Pflanzenspenden sie erhalten würden. Schnell wurde aber klar, dass reichlich Material zum Pflanzen vorhanden war – sowohl durch private Spenden als auch durch Spenden von Gartencentern. Auf der Bienenwiese wird es auch besondere Insektenhotels geben, die aus Bambus gefertigt wurden und damit für Wildbienen besonders attraktiv sind.
„Für uns ist die 72-Stunden-Aktion am Sonntag noch nicht vorbei, schließlich muss sich weiterhin jemand um die Pflanzen kümmern, und die Anpflanzung von Weiden-Bäumen ist auch noch geplant. Man könnte das Ganze eher als Prozess-Projekt bezeichnen“, erklärte Müller. Für den Abschluss der Aktion am Sonntag war noch die Einweihung und Segnung durch den Kaplan vorgesehen.
Insgesamt machte die 72-Stunden-Aktion in Rhein-Berg deutlich, wie schön es auch sein kann, sich für andere einzusetzen und nicht immer zuerst an die eigenen Interessen zu denken. Etwas Gutes kann jeder tun, egal ob großes Projekt oder kleine Geste.