Aus KostengründenOdenthaler FDP will kein neues Löschfahrzeug für Voiswinkel kaufen
Odenthal – Die FDP hat beantragt, aus Kostengründen auf die geplante Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs für den Standort Voiswinkel zu verzichten. Eine entsprechende Ausschreibung sei zu stoppen. Statt dessen sollte nach Ansicht der Liberalen das „neuwertige Fahrzeug“, das derzeit bei der Löschgruppe Scherf stationiert ist, künftig in Voiswinkel untergebracht und von der dortigen Löschgruppe genutzt werden.
Hier sei für das Fahrzeug der optimale Standort, für den es vor einigen Jahren sogar angeschafft worden sei, meint die FDP. „Da die Feuerwehrleute damals in einem Provisorium (Scheune) untergebracht waren, wurde dieses Fahrzeug in Scherf stationiert“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Alwine Hartwig in der Begründung zum Antrag.
Das neue Fahrzeug kostet 440.000 Euro
Einbußen für die Sicherheit der Bevölkerung sieht die FDP nicht: Die in der Vergangenheit getätigten Ausgaben sowie die demografische Entwicklung, die zu Verschiebungen geführt habe, stellten sicher, dass die Versorgung der Odenthaler Bevölkerung jederzeit gewährleistet sei. Für den Kauf des neuen Einsatzfahrzeugs sind laut Verwaltung 140.000 Euro im Haushalt 2022 vorgesehen, weitere 300.000 für das Jahr 2023. Im Rahmen der aktuellen Haushaltsberatungen suchen die Fraktionen derzeit nach Einsparmöglichkeiten.
Zudem stellt die FDP den Standort Scherf grundsätzlich infrage. Die Wehrleute könnten, ohne Abstriche für die Sicherheit, künftig in die übrigen Löschgruppen der Gemeinde integriert werden, die in Voiswinkel, Blecher, Eikamp und Scheuren existieren, glaubt die FDP. Daher solle geprüft werden, ob das dann nicht mehr genutzte Feuerwehrgerätehaus in Scherf als Gebäude für eine Tagespflegeeinrichtung für Senioren geeignet sei.
Wehrleiter sieht Gefahr für die Leistungsfähigkeit der Truppe
Axel Staehler, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Odenthal, sieht durch den FDP-Vorschlag die „Wiederanerkennung der Leistungsfähigkeit der Odenthaler Feuerwehr“ in Gefahr. Die war Odenthal seinerzeit wegen nicht einzuhaltender Hilfsfristen aberkannt worden und die Gemeinde hatte große Anstrengungen unternommen, um diese Leistungsfähigkeit wiederherzustellen. „So wurden die Standorte Voiswinkel und Eikamp neu geschaffen, um die Hilfsfristen einhalten zu können“, erklärt der Wehrleiter. Dieser Prozess werde nun gefährdet.
Der Brandschutzbedarfsplan sehe 150 Feuerwehrleute für Odenthal vor. Derzeit seien 148 Kräfte tätig, 27 davon in Scherf. „Diese 27 Leute verliere ich dann auf einen Schlag“, warnte Staehler. Denn Scherf sei ein gewachsener Standort mit langer Tradition. Die Freiwilligen könne man nicht einfach an andere Standorte verpflanzen. Mit Blick auf die beabsichtigten Einsparpläne kommentierte der Feuerwehrmann: „Mit Gefahrenabwehr lässt sich kein Geld verdienen.“