Das Gebäude soll schon 2025 in Betrieb gehen. Der Rheinisch-Bergische Kreis und das Bistum Köln wollen sich ebenfalls finanziell beteiligen.
Ein Geschenk für AltenbergOdenthal nimmt private 300.000-Euro-Spende für Toilettenanlage an
Ohne Gegenstimme hat der Rat der Gemeinde Odenthal am Dienstagabend eine private Schenkung von 300.000 Euro angenommen. Bis zu diesem (maximalen) Betrag wollen die Odenthaler Eheleute Christel und Hans-Josef Hilgers den Bau der Toilettenanlage in Altenberg finanzieren. Der Bau soll nun zügig umgesetzt werden.
Wie berichtet, wollen die privaten Geldgeber erreichen, dass das ursprünglich geplante, dann aber aus Geldnot gestoppte Projekt doch noch verwirklicht wird und die als „unwürdig“ empfundenen Provisorien wieder abgebaut werden können, die seit Frühjahr in Sichtweite des Altenberger Domes stehen.
Kreis und Erzbistum wollen jeweils 50.000 Euro beisteuern
Ein entsprechender notarieller Vertrag sei bereits unterzeichnet worden, erklärte Bürgermeister Robert Lennerts (parteilos) und verband dies mit einem Dank an die Spender: „Ich bin sehr dankbar, dass sich Menschen bereiterklären, Dinge, die wir nicht mehr umsetzen konnten oder wollten, privat zu unterstützen.“
Inzwischen gebe es auch eine mündliche Zusage des Erzbistums Köln, die vormals zugesicherte finanzielle Förderung von 50.000 Euro für das Projekt zu erneuern, zu dessen Umsetzung es wegen der Schieflage des Odenthaler Haushalts nicht mehr gekommen war. Die schriftliche Zusage stehe allerdings noch aus.
Zwischenzeitlich gab es in Altenberg keine einzige öffentliche Toilette mehr
Auch der Rheinisch-Bergische Kreis will den Toilettenbau an dem von vielen Touristen besuchten Ort Altenberg wie ehedem mit 50.000 Euro unterstützen. Daher gehe er von einer kostendeckenden Förderung für den Bau der Toilettenanlage aus, so der Bürgermeister.
Die Politik war aus dem schon bis zur Baureife gediehenen Projekt im Januar dieses Jahres ausgestiegen, weil die Kosten damals laut Verwaltung auf 380.000 Euro angewachsen waren. Gleichzeitig verlor Altenberg mit Beginn des Umbaus des Alten Brauhauses zum Exerzitienhaus, in dem zuvor Toiletten untergebracht waren, die einzige öffentliche WC-Anlage in der Nähe des Doms.
Provisorische Toilettenwagen sollten die Nöte der Besucher lindern
Das hatte zu großen Nöten der Besucher geführt. Die Gemeinde hatte sich schließlich im März genötigt gesehen, provisorische Toilettenwagen aufzustellen. Dementsprechend groß war jetzt die Erleichterung in der Politik über das unerwartete Geschenk der Eheleute Hilgers.
Einzig CDU-Ratsherr Markus Wißkirchen äußerte Bedenken und enthielt sich bei der abschließenden Abstimmung der Stimme. Er betonte, damit die private Initiative der Spender in keiner Weise schmälern zu wollen, die er als „beeindruckend“ bezeichnete.
CDU-Ratsherr hält den geplanten Bau für zu klein und am falschen Standort
Allerdings halte er den geplanten Toilettenbau nach wie vor für unterdimensioniert für die vielen Touristen in Altenberg. Schon jetzt bildeten sich zu bestimmten Zeiten Warteschlangen vor dem aufgestellten Toilettencontainer, obwohl dieser über mehr Kabinen verfüge als der geplante Massivbau am Küchenhof.
Zudem sei eben dieser Standort am Küchenhofparkplatz „nicht optimal“, meint Wißkirchen, weil unter anderem zu abgelegen. Der Bauplatz sei Ergebnis mehrerer Standortuntersuchungen, entgegnete Bürgermeister Lennerts. Auch CDU-Fraktionschefin Nicola Ciliax-Kindling warnte davor, jetzt wieder neu zu planen und riet, die fertigen Pläne zügig wieder aus der Schublade zu nehmen und umzusetzen.
Das sei auch im Sinne der Geldgeber, meinte Lennerts. Diese sähen die Fertigstellung des Baus gerne noch in dieser Legislaturperiode (sie endet im September 2025). Auf welche Weise man allerdings die langersehnte Toilettenanlage würdig einweihen kann, dafür werden noch Vorschläge entgegengenommen.