AboAbonnieren

Mit großer Mehrheit beschlossenKita Hüttchen bleibt vor Ort und wird saniert

Lesezeit 3 Minuten

Die Kindertagesstätte soll nicht nach Neschen umziehen, sondern in Hüttchen bleiben. Die jüngeren Gebäude sollen neu gebaut, das denkmalgeschützte Haus saniert werden.

Odenthal – Wichtige Entscheidung für die Zukunft der sanierungsbedürftigen Kindertagesstätte in Hüttchen: Mit großer Mehrheit hat der Hauptausschuss für den Teilneubau am bestehenden Ort gestimmt und damit gegen die Verlagerung der Einrichtung nach Neschen. Das Konzept der sogenannten Variante 3, das nun weiterverfolgt werden soll, sieht den Abriss des südlichen Anbaus und einen Neubau an gleicher Stelle sowie die Sanierung der angeschlossenen denkmalgeschützten alten Schule vor. Der Gemeinderat muss nun für das Vorhaben noch Planungskosten in Höhe von 376000 Euro in den Haushalt einstellen, sowie in den Folgejahren Baukosten von 1,7 Millionen Euro und Containerkosten von 450000 Euro.

Eindringlich hatte sich Markus Wißkirchen (CDU) vor der Abstimmung für den Neubau der katholischen Einrichtung auf dem Kirchengelände in Neschen ausgesprochen (Variante 4). „Neschen ist der deutlich bessere Standort wegen der Nähe zur Kirche, den dort existierenden Gemeinderäumen, dem Parkplatz und den Zufahrtswegen“, sagte Wißkirchen, der auch Mitglied des Kirchenvorstands St. Mariä Himmelfahrt in Altenberg ist. Bei einem zu erwartenden Erbpachtzins in Höhe von zwei Prozent für das Grundstück der Kirche seien die beiden Varianten 3 und 4 nahezu „kostengleich“, meinte er. Zumal das freiwerdende Areal in Hüttchen von der Kommune dann ebenfalls in Erbpacht vergeben werden könnte. „Man sollte das genau prüfen, wir haben schließlich noch eine Schule und einen Bauhof zu bauen“, mahnte er.

Bei Umzug nach Neschen droht Erbpacht

Bauamtsleiter Uwe Koch bezweifelte die Kalkulation von Wißkirchen. Nach Berechnung der Verwaltung sei Variante 3 die wirtschaftlichere, so Koch. Die geschätzten Baukosten liegen nach Rechnung der Verwaltung bei rund 2,5 Millionen für den Umbau in Hüttchen und bei knapp 2,8 Millionen für den zweigeschossigen Neubau in Neschen. Hier wären während der Bauzeit zwar keine Container als Übergangsquartier nötig, allerdings müsste mehr Geld für die Barrierefreiheit ausgegeben werden, erläuterte Koch.

Hinzu komme in Neschen die Erbpacht, die an die katholische Kirche gezahlt werden müsse. Zwar hätte die Kommune bei einem Umzug des Kindergartens nach Neschen das Grundstück in Hüttchen zur Verfügung und könnte es verpachten oder verkaufen. Aber auch bei einem Erbpachtzins von zwei Prozent, so Koch, halte er die Variante in Hüttchen immer noch für günstiger.

CDU lässt über Neubau in Neschen trotzdem abstimmen

Trotzdem ließ die CDU über einen Neubau in Neschen abstimmen. Da aber Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP den Kindergarten am Standort Hüttchen erhalten wollten, unterlagen die Christdemokraten in der Abstimmung deutlich. Da die CDU aber grundsätzlich die Neubaupläne unterstützt, votierten ihre Mitglieder anschließend mehrheitlich ebenfalls für Variante 3 am Standort Hüttchen. Markus Wißkirchen stimmte dagegen, zwei Fraktionskollegen enthielten sich.

Das könnte Sie auch interessieren:

Wenn auch die Örtlichkeit umstritten ist, so herrscht in den Fraktionen doch seit längerer Zeit Einigkeit darüber, dass die maroden Gebäude der Kita auf keinen Fall so bleiben können, wie sie sich derzeit darstellen. Seit Jahren weist die Einrichtung in Trägerschaft der Stiftung Friedrich Ahlemeier-Breuer auf eklatante Baumängel hin. Sie reichen von beschädigten Fenstern und Türen, über feuchte Kellerräume und fehlende Dachdämmung bis hin zu Stolperfallen auf dem Außengelände, mit allen Risiken, die sich daraus für die 65 hier betreuten Kinder und die zehn Mitarbeiterinnen ergeben könnten.