Zu hohes RisikoNeue Pläne für Alte Kaplanei in Odenthal
Odenthal – Eigentlich hat das Gebäude viele Vorzüge: Die Bausubstanz scheint noch intakt, es ist in seinen räumlichen Dimensionen überschaubar und zentral gelegen: Dennoch tut sich die Gemeinde schon seit langer Zeit schwer damit, für die Alte Kaplanei eine tragfähige neue Nutzung zu finden. Nun heißt es auch bei den jüngsten Plänen ganz offensichtlich wieder: „Zurück auf Los“.
Das Konzept einer gastronomischen Nutzung für das leerstehende, denkmalgeschützte Gebäude neben dem Rathaus, für das die Gemeinde bereits die fertige Planung in der Schublade hat, ist nach der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hinfällig geworden. Die Politik hält die wirtschaftlichen Risiken in der aktuellen Lage mehrheitlich für unkalkulierbar.
Bewerberin abgesprungen
Für 1,9 Millionen Euro sollte das Haus, das man in Erbpacht von der katholischen Kirchengemeinde übernommen hat, eigentlich saniert und durch einen Wintergarten erweitert werden. Dafür hatten alle Fraktionen mit Ausnahme der FDP gestimmt. Für die Nutzung des Erdgeschosses hatte man zwei Bewerberinnen gefunden, die hier ein Café, beziehungsweise ein Bistro aufmachen wollten. In der oberen Etage war ein Co-Working-Space geplant – Büroräume mit kompletter Ausstattung zur kurzzeitigen Anmietung. Eine der Bewerberinnen war kürzlich abgesprungen.
Angesichts der allgemeinen Preissteigerung könnte das Gesamtvorhaben demnächst eher drei statt wie bisher kalkuliert knapp zwei Millionen Euro kosten, befürchtet die Politik. Damit wären Mietzins und bisherige Kalkulationen Makulatur.
Daher wurde nun die Verwaltung beauftragt, neue Möglichkeiten der Nutzung zu prüfen. So sollen Gespräche mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis geführt werden, ob man hier eine Tagespflege für Kinder einrichten kann und welche Fördermittel es gibt. Im Gespräch ist auch, die Räume zu sanieren, übergangsweise für Flüchtlinge, später als Sozialwohnungen zu nutzen.