Um den Ausbau der erneuerbare Energien gibt es in Odenthal viele Diskussionen. Jetzt wurde der Antrag für Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Parkplätzen abgelehnt.
„Wir müssten Gas geben“Antrag für Photovoltaik auf Parkplätzen in Odenthal abgelehnt
Die öffentlichen Parkplätze der Gemeinde werden erst einmal nicht überdacht, um darauf Photovoltaikanlagen zu betreiben. Ein entsprechender Antrag der SPD-Fraktion, für den 10.000 Euro zur Konzeptentwicklung in den Gemeindehaushalt 2023 hätten eingestellt werden müssen, wurde im Ausschuss für Infrastruktur, Verkehr und Vergabe abgelehnt.
Allerdings fiel das Votum denkbar knapp aus: SPD und die Mehrheit der CDU stimmten für den Antrag, Grüne und FDP dagegen. Da sich aber ein CDU-Mitglied enthielt, hielten sich Ja- und Nein-Stimmen die Waage. Und dann heißt es: Antrag bei Stimmengleichheit abgelehnt.
Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Parkplätzen hätten viele Vorteile
Nach den Plänen der SPD hätte die auf den Parkdächern gewonnene Energie für den Eigenverbrauch der Gemeinde sowie für Ladestationen von Elektrofahrzeugen genutzt werden können. Auch die Möglichkeiten der Direktvermarktung sollten geprüft werden.
Die Gemeinde als Anlagenbetreiber könne bei Stromabgabe an örtliche Betriebe oder Anwohner eine höheren Preis als die Einspeisevergütung erhalten, argumentierte die SPD, die Abnehmer zahlten ebenfalls einen günstigeren Preis, wodurch die Akzeptanz der Anlagen steige. Während kreisweit durchschnittlich 4,5 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien stamme, im Bund sogar 19,2 Prozent, liege Odenthal mit 3,8 Prozent „weit hinten“, kritisierte Melanie Bockhoff (SPD).
Streit um Ausbau Erneuerbarer Energien
„Wir müssten da langsam mal Gas geben“, meinte sie. Doch viele standen eher auf der Bremse: Die Grünen wollten mit Blick auf den klammen Haushalt eher 5.000 statt 10.000 für das Konzept in die Hand nehmen. Das aber werde für die Untersuchung von Flächen etwa am Busbahnhof oder am Rathaus, für Statik, Baurecht und die Lösung von städtebaulichen Fragen kaum ausreichen, beurteilte Bauamtsleiter Uwe Koch den Aufwand.
Dr. Kirsten Klamroth (FDP) plädierte dafür, Geld zu sparen, indem man eine Fachfirma suche, die entsprechende Untersuchungen als Serviceleistung anbiete. Sonja Tewinkel (Grüne) forderte, erst einmal die bereits beschlossenen Projekte wie LED-Beleuchtung und Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden umzusetzen, bevor man das nächste Vorhaben starte.
Einstimmig war der Ausschuss dafür, den Vorschlag der SPD 2024 wieder auf die Tagesordnung zu setzen. Schon im nächsten Umweltausschuss soll eine andere Idee der SPD zur Energie-Gewinnung behandelt werden: Die Verwaltung soll prüfen, an welchen Stellen der Gemeinde und in welcher Größenordnung der Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen möglich wäre.
Die SPD-Fraktion könnte sich unter anderem die Nutzung des Baumschul-Areals am Klärwerk in Osenau vorstellen. Die SPD beantragt zudem, ob dafür die Gründung einer Energie-Genossenschaft von Vorteil wäre.