Trotz DhünnhochwasserOdenthaler Verwaltung will Flussaue zu Baulandsreserve machen
Odenthal – Die IG Hochwasser kritisiert die Absicht der Verwaltung, eine 13.500 Quadratmeter große Fläche in der Dhünnaue in Osenau im Regionalplan als Baulandreservefläche einzutragen. Ein entsprechender Vorschlag findet sich in der Vorlage für den Planungs- und Bauausschuss am 28. April.
Der Regionalplan wird gerade für den Regierungsbezirk Köln neu aufgestellt und soll für die nächsten Jahrzehnte gelten. In ihm sollen die Leitlinien fixiert werden, wie bestimmte Flächen in Zukunft genutzt werden könnten.
In der Vergangenheit waren Flächen aus dem Regionalplan genommen worden
In Odenthal waren in der Vergangenheit im Zuge der politischen Kontroverse über bestimmte Areale unter anderem die zunächst als Baulandreserven vorgesehenen Flächen Erbericher Kirchweg und die sogenannte Lange Gerade in Scheuren wieder aus dem Regionalplan herausgenommen worden. Nun soll mit dem Gelände in Osenau eine Fläche hinzugefügt werden.
Im Hinblick auf den prognostizierten Bedarf an Gewerbeflächen für die Gemeinde Odenthal von vier Hektar sei es aus Sicht der Gemeinde sinnvoll, eine „verkehrsgünstig gelegene Fläche von circa 13.500 Quadratmetern“ als künftig gewerblich zu nutzende Fläche auszuweisen, so die Verwaltung. Derzeit existiert dort eine Baumschule.
Der Mangel an Gewerbegrundstücken ist groß
Aufgrund des an der Dhünn gelegenen Klärwerks biete sich hier die Nutzung der vorgelagerten Fläche für gewerbliche Betriebe an, insbesondere für die Erweiterung oder Verlagerung in Odenthal bereits bestehender Gewerbe- und Handwerksbetriebe, so die Begründung.
Eine Planung, die für die IG Hochwasser unverständlich ist. Mit Blick auf die Juli-Flut 2021 fordert die IG den Schutz der Flussaue als Natur- und Retentionsraum. Was Hochwassergefahrenkarten für die Aue belegten, habe sich auch in der Realität gezeigt: „Bei dem Starkregen 2021 wurde sie großflächig überschwemmt“, so Stefan Klamroth von der IG Dhünn-Hochwasser.
IG warnt vor Überschwemmungen
In der nach der Naturkatastrophe eigens gegründeten Expertenrunde werde die Bedeutung von Retentionsflächen immer wieder betont. Klamroth: „Hierzu gehört genau diese Fläche.“
Daher müssten den Reden nun auch Taten folgen und auf die Ausweisung der Baulandreserve in der Dhünnaue verzichtet werden.