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Die schönsten BilderDas erste weibliche Dreigestirn an der Bergstraße zog im Triumphzug durch Blecher

Lesezeit 3 Minuten
Karnevalszug Blecher 2025

Das erste weibliche Dreigestirn an der Bergstraße ließ sich feiern.

Mehr als 400 Aktive gestalteten den bunten Zug, den das Festkomitee Bergischer Jecken wieder organisiert hatte.

Mit dem Zug kann man Blecher normalerweise nicht erreichen. Das Schienennetz der Bahn hat um die Bergstraße immer einen Bogen gemacht. Aber einmal im Jahr erreicht eine Lokomotive trotzdem planmäßig den Ort, ohne große Verspätung. Und die Menschen bereiten den Vereinen, Musik- und Fußgruppen sowie dem Dreigestirn dann einen großen Bahnhof.

„Unser Brauchtum braucht viel Pflege, in Blecher geh‘n wir neue Wege“, lautete das Motto des diesjährigen Rosenmontagszuges, den das Festkomitee Bergische Jecken (FBJ) auf die Beine gestellt hatte. Mehr als 400 Aktive in 22 Gruppen und Wagen folgten Zugleiter Sascha Eidam, als der seine Lok in Bewegung setzte.

83 Quallen im Meer der Karnevalisten

In seinem Schlepp wogte ein Meer von 83 grün-blau schillernden Quallen. Seit 1988 nimmt die Kita der Awo Blecher am Zug teil – immer mit fantastischen Kostümen. „Im vergangenen Jahr waren wir als Waldfeen unterwegs“, so Corinna Maqua, Leiterin der Kita, die in diesem Jahr ihr 40. Bestehen feiert.

An Geburtstagskindern mangelte es im Zug ohnehin nicht: Das FBJ existiert seit 60 Jahren, die Traumtänzer 1995 von Blecher und Bergstraße seit 30 Jahren, die Fußgruppe „De Knüppelschers“ feiert ihr 40-jähriges Bestehen, das Männerballett „Pralline’s“ ist seit 22 Jahren dabei und will auch in Zukunft „die Puppen tanzen lassen“.

Besuch aus Westfalen: Der Musikverein Blau-Weiß Bochum

Aus dem Westfälischen hatte es den Musikverein Blau-Weiß Bochum 1956 an die Bergstraße verschlagen – nicht zum ersten Mal, denn „wir können auch feiern“, betonte die Gruppe. Die „Jecke Farbtupfer“ forderten nicht ganz uneigennützig: „Rettet die Meere!“, schwammen sie doch als Fische im Ozean der Narren mit.

„Wir haben die Fäden in der Hand“, waren sich die als Marionetten verkleideten „Holzköpp“ sicher. Trotzdem wahrten sie Abstand: Zu schnell verhedderten sich sonst die Organisatorinnen der Rievekoche-Kirmes in Holz untereinander.

Ein stilles Örtchen im Gewoge des Karnevalzuges

„Klo vadis Altenberg?“, fragten De Knobelköpp mit ihrem Wagen. Der war vorne hui und hinten pfui, zeigte vorn den erhabenen Altenberger Dom und führte auf der Rückseite ein kleines stilles Örtchen mit. Damit spiele man auf das jahrelange Gezerre um die öffentliche Toilettenanlage in Altenberg an, erklärte Gabriele Kaesbach. Und weil das private WC durch eine private Geldspende dann doch noch möglich werden soll, band man dem kleinen Klo noch eine große rote Geschenkschleife um.

„Das Schönste kommt immer zum Schluss“, hatte Zugleiter Eidam mit Blick auf den letzten Wagen schon vor dem Start angekündigt. Denn in diesem Jahr fand sich für Blecher und die Bergstraße wieder ein Dreigestirn. Das ist komplett weiblich und forderte Prinzenführer Gerd Kortschlag in der Session ordentlich: „Ein Sack Flöhe hüten, ist einfacher“, meinte er lachend.