Neue HaltestelleSchulbusse können Grünscheid sicher anfahren
- Mit dem Schulbeginn geht auch die neue Bushaltestelle in Grünscheid in Betrieb
- In Eigenregie organisierte das Busunternehmen Latzel den Bau, um Verkehrssicherheit zu schaffen
Burscheid – Wenn die Grundschulkinder morgens zur Bushaltestelle an der Ecke Grünscheid und Imelsbach laufen, ist den Eltern mulmig zu Mute. Die Straße ist abschüssig, stark befahren, und da es nur in Richtung Burscheid einen Bürgersteig gibt, ist das Queren der Fahrbahn der Kreisstraße 9 auch für Erwachsene gefährlich. Durch einige Neubauten kamen mehr Kinder ins Viertel.
Frisch gepflasterter Warteplatz
Jetzt stellten die Stadt und das Busunternehmen Latzel Reisen aus Hilgen einen frisch gepflasterten Warteplatz vor, an dem die Schulbusse halten. Pünktlich zum Schulstart wurde die Haltestelle mit dem Bauunternehmen Hövekamp fertiggestellt, das beim Materialpreis einiges nachließ.
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Vorab hatten die Verwaltung und die Technischen Werke Burscheid (TWB) für die Beleuchtung gesorgt, und am Halteplatz steht nun ein Laternenmast, für den 1600 Euro aus dem städtischen Haushalt bereitgestellt wurden. Zumal in der dunklen Jahreszeit war der Untergrund an der Haltestelle ein Problem. Oft standen die Kinder im Matsch.
Zebrastreifen auf der Wunschliste
Noch fehlt das Hinweisschild „Schulbushaltestelle“. „Jetzt steht nur noch eine Überquerungshilfe oder ein Zebrastreifen auf der Wunschliste. Wir können aber nicht einfach was auf die Straße malen“, erklärte Caplan. Er habe sich schon schriftlich an den Landrat gewendet. „Bis zum Schulstart am 12. August soll alles fertig sein, damit unsere Busse die Kinder dort aufnehmen können“, hoffen Angelika Latzel-Jörgens und Frank Jörgens von Latzel-Reisen. Sie haben den befestigten Ein- und Aufstiegsplatz für Kinder auf der vom Kreis zur Verfügung gestellten Fläche an der Ecke Grünscheid und Imelsbach organisiert und finanziert.
Klare Regeln im Schulbusbetrieb
Die Zusage hatten sie noch vor der Corona-Krise gemacht und haben sich daran gehalten, obwohl das Unternehmen starke Einbußen zu verzeichnen hat. Den Schulbusbetrieb hatte Latzel Reisen bereits zwei Wochen vor den Sommerferien wieder aufgenommen, und wie Monika Latzel-Jörgens erklärt, haben sich die Kinder gut an die Abstandsregeln gehalten. „Sie tragen alle Masken.“ Ziel ist es, einen zweiten Bus nach den Sommerferien für den Schultransport zur Grundschule Dierath einzusetzen, wenn der Regelschulbetrieb beginnt. Dann stünde jedem Kind ein Sitzplatz zur Verfügung, keines müsste stehen. Damit ließe sich auch vermeiden, dass Haltegriffe und Stangen angefasst werden müssen. Im regelmäßigen Turnus werden die Fahrzeuge desinfiziert. Bürgermeister Caplan erklärte, dass die Stadt die Kosten für einen zusätzlichen Bus übernehme, sollte dieser dauerhaft zum Einsatz kommen.
Massive Geschäftseinbrüche
Gut 25 bis 30 Prozent des Geschäfts bei Latzel Reisen machen die Fahrten mit Schulbussen und die Transporte für die Lebenshilfe aus. Eingebrochen ist das Geschäft der Fahren für Kegelclubs oder Firmenausflüge. 25 Fahrzeuge zählt die Wagenflotte, viele Fahrer sind derzeit in Kurzarbeit, und Latzel Reisen fahren nun auch Ziele mit Personenzahlen an, die sich nicht rentieren. Für vier Tage brach ein Bus mit lediglich 21 Personen zum Tegernsee auf. Erforderlich wären eigentlich 25 Personen, damit es sich rechnet. „Aber wir wollen zeigen, dass wir am Ball bleiben“, sagt Frank Jörgens.