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Leichlinger TrödeltageFlohmarkt für Sammler und Auswanderer

Lesezeit 3 Minuten

Kakteen und Sukkulenten blühen am Stand von Adolf Schnackenbeck vor sich hin.

Leichlingen – Versteinerte Schnecken stapelten sich an diesem Wochenende auf dem Tisch des Ehepaars Hoos im Leichlinger Stadtpark. Die Fossilien stammen allesamt aus der bayerischen Stadt Gräfenberg. „Alle drei Söhne haben sich von klein auf für Fossilien interessiert“, erzählt die Standbetreiberin Gabriele Hoos. Sie und ihr Ehemann Wilfried verkauften während der diesjährigen Leichlinger Trödeltage neben Kleidung, Spielzeugautos und einem Fahrrad des Enkels verschiedene versteinerte Schnecken, auch Ammoniten genannt.

Dinosaurier-Knochen gefunden

Ihr liebstes Fundstück blieb allerdings zu Hause. „Wir haben einmal einen Schulterknochen eines Dinosauriers gefunden“, sagt Gabriele Hoos. Die dreifache Mutter verbrachte früher mit ihrem Ehemann und den drei Söhnen viele Urlaubstage in Steinbrüchen und anderen Ausgrabungsstätten. Drei Wochen sei die Familie einmal in die Niederlande gefahren. Jeden Tag hätten die Kinder stundenlang mit dem Vater Sand gesiebt und gesiebt, um versteinerte Haifischzähne zu finden.

Hausrat, Spielzeug, Elektrogeräte: Im alten Stadtpark konnten Sammler stöbern und Kinder Trampolin springen.

Inzwischen sind die drei Söhne längst aus dem Haus. Das Interesse für Fossilien sei aber geblieben. Sogar Enkel Thilo sucht bereits gerne nach versteinerten Tieren. Doch auch eine zweite Leidenschaft hat der kleine Junge: Donald-Duck-Bücher. „Wir haben heute schon schwer hier auf dem Trödelmarkt gesucht, aber nur drei Bücher gefunden“, sagt Hoos. Zufrieden ist sie trotzdem. Denn an ihrem Stand seien die meisten Sachen dieses Mal sehr gut weggegangen.

Schattenplätze unter den Bäum waren bei den Leichlinger Trödeltagen im Stadtpark am Busbahnhof begehrt.

Ähnlich sehen das Silvia und Kurt, die ihren Nachnamen lieber für sich behalten wollen. Die Leichlinger seien ein sehr angenehmes Publikum und wüssten einen guten Kauf stets zu schätzen. Das Ehepaar muss es wissen, schließlich standen die beiden mit ihren mehreren hundert aussortierten Brettspielen und Büchern erst vergangene Woche noch in Wuppertal.

Alles muss raus, sagen die ehemaligen Spielesammler. „Wir wollen in etwa fünf Jahren auswandern“, erzählt Silvia. Am liebsten soll es nach Gran Canaria gehen. Denn dort sei es schön warm und einige Freunde des Ehepaars würden schon längst auf der spanischen Insel leben.

Ihre große Spielesammlung wollen die beiden aber nicht mitnehmen, deshalb trennen sie sich schon seit längerem Stück für Stück von den verschiedenen Monopoly-Ausgaben, Scrabble-Versionen und bunten Fantasy-Brettspielen. Schon für zehn Euro bekommen die Kunden ein Spiel. Das teuerste Monopolyspiel aber koste 45 Euro. Ganz in Gold glänzt das Spielbrett. „Das haben wir einmal geschenkt bekommen. Drogerien verschenkten es, wenn man besonders viel Parfum eingekauft hat“, erklärt Standbetreiber Kurt.

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Nur wenige Spiele werden es wohl in die Koffer des Ehepaares schaffen. „Unsere Freunde haben ja schon Monopoly. Ich denke, wir nehmen noch ein Schachbrett mit und unser Lieblingsspiel Dog. Das ist so ähnlich wie Mensch ärgere dich nicht“, vermutet Silvia. Ob ihnen die vielen Spiele nicht fehlen werden? Nein, sagt Silvia und lacht. „Wir können dann ja im Sand spielen.“

Kakteen im Schlafzimmer

Auch Adolf Schnackenbeck sammelt etwas leidenschaftlich gerne: Kakteen und Sukkulenten. An seinem Stand blühen kleine Kakteen in orange, rot und pink. Seit mehr als 40 Jahren schon kümmert er sich um die Wüstenpflanzen. Inzwischen kann er sie gar nicht mehr zählen. Mehr als 6000 Stück besitze er schätzungsweise.

Um wie viele verschiedene Arten es sich aber dabei handele, wisse er nicht. Seine älteste Sukkulente sei bereits mehr als 50 Jahre alt.

Seine Familie habe schon immer viele Kakteen und Sukkulenten besessen. „Die haben aber nie geblüht. Erst seitdem ich mich um sie kümmere, blühen sie wieder“, erzählt er. Der Trick: Die Pflanzen ab Oktober bis Mitte März in einen kühlen Raum wie dem Schlafzimmer mit viel Licht stellen und kaum gießen. So blühe jeder Kaktus.