Leichlinger Sozialkaufhaus„Globolus“ soll nach dem Abbruch des Kaufparks bleiben
- Das Leichlinger Sozialkaufhaus „Globolus“ öffnet seit der Weihnachtspause
- Die Arbeitweiterwohlfahrt (AWO) hat die Trägerschaft für das Kaufhaus übernommen
- Damit könnte eine neue Ära für das „Globolus“ beginnen – Ein Ausblick
Leichlingen – Am Mittwoch öffnet nach der Weihnachtspause zum ersten Mal in diesem Jahr das Leichlinger Sozialkaufhaus Globolus. Von 10 bis 16 Uhr gibt es im früheren Kaufpark an der Neukirchener Straße wieder Haushaltswaren, Kleidung, Bücher, Spielwaren und andere Artikel für Menschen mit kleinem Geldbeutel. Der Start ins zweite Jahr des gemeinnützigen Warenhauses, das im März 2018 im Erdgeschoss des leerstehenden Supermarkts eingerichtet worden ist, ist mit mehreren Veränderungen verbunden, die durchaus eine neue Ära einleiten.
Die Trägerschaft für das Sozialkaufhaus hat jetzt nämlich die Arbeiterwohlfahrt (Awo) übernommen. Die Organisatoren planen, das „Globolus“ künftig regelmäßig zusätzlich zu mittwochs auch samstags zu öffnen. Und sie wollen das Sozialkaufhaus von einer Übergangslösung zur Dauereinrichtung machen: Wenn das alte Kaufpark-Gebäude abgebrochen wird, soll das Angebot an anderer Stelle fortgeführt werden.
Ehrenamtliche Initiative
Das ehrenamtlich betriebene Sozialkaufhaus ist auf Initiative der beiden Ratsherrn Matthias Ebecke (SPD) und Klaus Reuschel-Schwitalla (Linke) im vergangenen Frühjahr gemeinsam mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Ökumenischen Arbeitskreis Migration gegründet worden. Mit einem „tollen Erfolg“, wie Reuschel-Schwitalla am Dienstag sagte und ankündigte: „Wir wollen es fortführen und rüsten es auf.“
Möglich wurde das Projekt, weil das Architekturbüro Pässler, Sundermann und Partner, die neuen Eigentümer des Kaufpark-Geländes an der Wupper, den Organisatoren das Erdgeschoss des früheren Supermarkts kostenlos für den guten Zweck zur Verfügung gestellt haben. Vermutlich nur noch bis Ende 2019 können das „Globolus“ und der „Sportpalast“ im Obergeschoss hier betrieben werden. Dann naht der Abbruch des Gebäudes und der Tankstelle nebenan, die bekanntlich Platz machen für die Neubebauung des Areals mit einem Vollsortimenter und Wohnkomplex.
Neue Trägerschaft
Im ersten Jahr seines Bestehens ist das Projekt so gut angenommen worden, dass die Initiatoren es nun ausweiten und längerfristig absichern wollen. Dazu muss es nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ auch finanziell neu aufgestellt werden.
Die Neuausrichtung ist beim DRK-Ortsverein allerdings auf Vorbehalte gestoßen. Die Beteiligten sprechen nicht von Streit, sondern von Meinungsverschiedenheiten und Unstimmigkeiten über die künftige Struktur. Diese hätten das Rote Kreuz und dessen Ortsvereins-Vorsitzenden Rüdiger Hagedorn dazu bewogen, zwar weiterhin mitzuarbeiten, die Trägerschaft aber abzugeben. Ein solcher Träger ist erforderlich, weil das Globolus selbst kein eingetragener Verein ist.
Die Bestückung des Warensortiments mit Discounter-Remittenden und Textilien aus der DRK-Kleiderkammer, um die sich bisher Hagedorn gekümmert hat, soll unter dem Wechsel nicht leiden. Für die Kundschaft soll es daher, das versichern die Partner einvernehmlich, keine Einbußen geben. Im Gegenteil sind eine Erweiterung der Öffnungszeiten auf den für Berufstätige günstigeren Samstag, eine bessere Warenpräsentation und die Einrichtung einer Kaffee-Ecke geplant. Ein Team aus etwa zehn Ehrenamtlern organisiert den Laden.
Die Trägerschaft hat nun offiziell der Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt übernommen, wie dessen Vorsitzender Michael Altmeyer-Lange auf Anfrage bestätigte. In dieser Woche unterschreibt er als Nachfolger des DRK den neuen Vertrag mit dem Pässler-Büro für die (weiterhin mietfreie) Nutzung der Räume.
Finanzierung neu geregelt
Die Verwendung der Erlöse aus dem Verkauf wird derzeit neu geregelt. „Einvernehmlich“, sagte Ebecke am Dienstag dazu. Bislang sind die Einnahmen unter den beteiligten gemeinnützigen Organisationen, vor allem DRK, Tafel und AK Migration, aufgeteilt worden. Künftig soll dies offenbar mit einem Antragsverfahren geregelt werden. Altmeyer-Lange denkt an zweckgebundene Mittel für Maßnahmen oder Anschaffungen der Partner.
Und auch auf den Fall, dass ab 2020 Mietzahlungen erforderlich werden könnten, müsse man sich vorbereiten. „Wir wollen, dass es mit dem Globolus weitergeht“, blickt der Awo-Vorsitzende in die Zukunft. Die Initiatoren klingen da im Gespräch alle durchaus optimistisch. Wegen möglicher neuer Standorte für die Zeit nach dem Abbruch des Kaufparks sei man mit der Stadtverwaltung und ihrem Wirtschaftsförderer bereis im Gespräch.