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Leichlinger Rathaus im Corona-JahrSilvester-Partys auf den Höhen werden verboten

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Der Jahresrückblick von Bürgermeister Frank Steffes wird von der Corona-Pandemie beherrscht.

Leichlingen – Wenn es ein Thema gibt, das alle Ansprachen zum Jahresende beherrschen wird, dann ist es die Corona-Epidemie. Nicht anders war es am Mittwoch beim traditionellen Abschlussgespräch mit Journalisten von Leichlingens Bürgermeister Frank Steffes. Schon die Tatsache, dass die Pressekonferenz nicht digital, sondern zu fünft leibhaftig, aber auf Abstand im Sitzungssaal der Chefetage des Rathauses abgehalten wurde, war in diesen Zeiten bemerkenswert: „Sonst machen wir alles in Videokonferenzen“, fand es Steffes ungewohnt, Menschen statt Bildschirmen gegenüber zu sitzen – so sehr hat das Virus den Umgang verändert.

Auch im Rathaus. Und so war er schon mittendrin im Thema des Jahres, das großen Einfluss auf die Arbeit der Verwaltung hatte – vor allem was Digitalisierung und Ordnungsbehörde angeht. „Die Coronakrise verändert rasant und radikal, wie wir arbeiten, und damit auch wie und wo wir einkaufen, wohnen und leben“, sagte Steffes.

Kontrolle der Maskenpflicht

Die Kollegen des Ordnungsdienstes seien „permanent unterwegs“, um die Verkaufs-, Versammlungsverbote und Maskenpflicht auf Wochenmärkten und vor Geschäften zu kontrollieren. Gerade jetzt im Lockdown. Eine generelle Maskenpflicht in Geschäfts- und Fußgängerzonen sei in Leichlingen bisher nicht geplant. Das könne aber erforderlich werden, wenn die Inzidenzzahl im Kreis über 200 steige. Für Silvester kündigte Steffes eine Verordnung für Aufenthaltsverbote an beliebten Feuerwerks- und Party-Hotspots wie Bergerhof, Brückerfeld und Bechhausen an. Das werde von der Polizei überwacht.

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Die großen Transparente gehörten zur Corona-Kampagne der Stadtverwaltung in Leichlingen.

Dank der schon vor Ausbruch der Pandemie vorangetriebenen Digitalisierung der Rats-und Verwaltungsarbeit hätten in kürzester Zeit 148 Mitarbeitende ins Homeoffice wechseln können. Das sei angesichts von insgesamt rund 240 Beschäftigten, davon 150 in der Kernverwaltung, eine Quote, von der andere Kommunen träumen würden, so Steffes nicht ohne Stolz: „Das ist ein Novum hier in Leichlingen und das sind Dinge, die auch bleiben werden.“

Bürgerbüro im Teambetrieb

Um den Dienstbetrieb aufrecht zu erhalten, sind Besprechungen und Sitzungen in die Digitalwelt verlegt, der Stadtrat in die technisch aufgerüstete Aula und das Bürgerbüro ausschließlich auf Terminreservierung umgestellt worden, um Wartezeiten und Menschenansammlungen zu vermeiden. Trotz des neuerlichen Lockdowns könne der Bürgerservice für Kfz-Anmeldungen und Dokumente auch zwischen Weihnachten und Neujahr aufrechterhalten werden. Zwei getrennte Teams arbeiten inzwischen im Erdgeschoss und in neu bezogenen Büros im ersten Stockwerk, wohin Kunden (mit Maske) aufgerufen werden.

Trotz eines großen Kundenpensums (auch die Online-Termine für die drei Arbeitstage bis Silvester sind momentan ausgebucht) habe es dank der Schutzmaßnahmen „in der ganzen Zeit bisher keinen einzigen Coronafall“ in der Verwaltung gegeben. Auch das Standesamt habe durchgearbeitet und im Krisenmodus 200 Trauungen besiegelt.