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Kultur auf dem HofDas Unwetter wartet, bis „La Finesse“ fertig ist

Lesezeit 2 Minuten

Erster Auftritt nach dem Lockdown für „La Finesse“

Leichlingen – In leuchtend roten und rockig-schwarzen Kleidern betreten die Musikerinnen die Bühne. Das Streichquartett „La Finesse“ beginnt den Abend auf dem Müllerhof mit „Carmen“, und verspricht, die Zuschauenden auf eine magische Reise mitzunehmen. Es ist der erste Auftritt des Quartetts nach dem kulturellen Lockdown, die zweite Aufführung in der Reihe „Kultur auf dem Hof.“

Rockstarmäßige Inszenierung

Die Damen um Cellistin Birgit Förstner spielen ihre Mischung aus Klassik, Pop und Rock mit großer Begeisterung. Da ist die rockstarmäßige Inszenierung manchmal wichtiger als der perfekte Sitz der Harmonien. Humorvoll-dramatische Bewegungen und keine Angst vor wilden Nebentönen wirken auch auf die Zuhörenden in locker-lässiger Haltung entspannend.

Jedes Lied sofort erkannt

Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ wird gespielt und, wer hätte es geahnt, Hans Zimmers „Fluch der Karibik“-Thema. Auch wenn man jedes Lied sofort erkennt, ob nun Filmmusik aus Star Wars, gespielt mit leuchtend blauen Bogen-Laserschwertern, oder „Ein Hoch auf uns“ von Andreas Bourani, sind die Umsetzungen der Finessen doch immer wieder neu und gänsehäutig.

Besonders Ennio Morricones sentimentales „Lied vom Tod“, vorgetragen mit singender Säge. Schade nur, dass gegen Ende Percussion-Aufnahmen aus der Büchse addiert werden, die die Streicherinnen auf ihrem Konzert Hintergrundmusik spielen lassen.

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Musikerinnen und Zuschauer auf Abstand im Innenhof.

Das Magischste des Abends ist eigentlich, dass der sich androhende Regen über die gesamte Dauer des Konzertes ausbleibt und tatsächlich erst nach der zweiten Zugabe niedergeht. Doch erst nach anhaltendem Jubel des Publikums.