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Brand-KatastropheFamilie wollte in zwei Wochen auf Gut Haswinkel einziehen

Lesezeit 3 Minuten

Die Straße wurde während des Einsatzes gesperrt. Bis zum Morgen dauerten die Arbeiten der Feuerwehr.

  1. Gerade aus dem Dornröschenschlaf geweckt, brannte das alte Rittergut ab.
  2. Eine junge Familie wollte in zwei Wochen einziehen, nun ist sie ohne Wohnung.

Leichlingen – In zwei Wochen wollte Manuel Zapp mit seiner Frau, den Kindern und dem Hund auf Gut Haswinkel ziehen, das bereits seit 200 Jahren in Familienbesitz ist. Gerade erst hatten sie renoviert, da erreichte sie Montag die Nachricht, dass es brennt.

Unterstützung aus Burscheid, Odenthal und Leverkusen

„Das Haus ist unbewohnbar, wie lange es dauert, es wieder herzustellen, weiß ich nicht“, erklärte Thomas Schmitz, Pressesprecher der Leichlinger Feuerwehr. Die war gegen 21.50 Uhr zum Brand gerufen worden. Der Dachstuhl des Gebäudes war in Flammen geraten und brannte in vollem Ausmaß. Zur Unterstützung bei den Löscharbeiten forderte die Leichlinger Wehr Kräfte aus Burscheid, Odenthal und Leverkusen an.

Bis in die Morgenstunden war die Feuerwehr im Einsatz und löschte den Dachstuhl auch von der Drehleiter aus.

Mit mehreren Drehleitern versuchte die Wehr, dem Feuer beizukommen, etwa hundert Feuerwehrleute waren im Einsatz. Vier lange Schlauchleitungen, eine sogar bis zur Ortschaft Bremersheide mussten verlegt werden, um die Wasserversorgung zu sichern. Die L294 zwischen Bremersheide und Stöcken wurde während der Löscharbeiten komplett gesperrt.

Anwohner sollten Fenster schließen

Da die Rauchentwicklung so stark war, wurde die Bevölkerung durch die Nina-Warn-App aufgefordert die Fenster zu schließen. Zur Verpflegung der Feuerwehr wurde außerdem das Rote Kreuz angefordert. Die Löscharbeiten dauerten bis in die frühen Morgenstunden an. Die Polizei hat das Gebäude beschlagnahmt und ermittelt.

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Wie es weitergeht, konnte der am Boden zerstörte Bauherr gestern noch nicht sagen. „Wir müssen uns erst ein Bild machen“, sagte Zapp. Die Familie teilte umgehend über soziale Medien mit, dass sie dringend eine Wohnung für den Übergang sucht. „Die Hilfsbereitschaft ist riesengroß“, erklärte Zapp. Denn die Wohnung in Düsseldorf ist gekündigt, den Sommer wollten sie nutzen, sich im alten Rittergut einzurichten.

Rittergut im Dornröschenschlaf

Vor zwei Jahren stellten Manuel Zapp und seine Schwester Lynn das Haus im Rahmen der Expedition Heimat des Kulturbüros des Kreises vor. Sie hatten es gerade von ihrer Mutter geerbt und es lag noch im Dornröschenschlaf. Der Bauantrag war gerade gestellt und es gab Landesförderung.

Die Wasserversorgung sicherte die Wehr mit vier langen Schlauchleitungen, die sogar bis nach Bremersheide reichten.

Erstmals urkundlich erwähnt ist Gut Haswinkel in einer Urkunde aus dem Jahr 1291. Ende des 15. Jahrhunderts wurde es an das Kloster Bödingen im Oberbergischen überschrieben. 1820 kaufte Johann Busch das Anwesen. Einer alten bergischen Sage nach soll der Zwerg Niesel zu Haswinkel als Schutzgeist im Haus gewohnt und Glück und Wohlstand gebracht haben. Doch gab es Ende Mai 1946 einen tragischen Todesfall. Bei der Vereitelung eines Überfalls auf das Hofgut durch polnische Fremdarbeiter, wurde der damalige stellvertretende englische Stadtkommandant Captain Patterson durch vier Schüsse aus einer Maschinenpistole getötet.

Gedenkstein verschwunden

Die Leichlinger beschlossen, für den ermordeten Hauptmann einen Gedenkstein an der Stelle des Verbrechens zu errichten. Dieser ist verschollen und der Verbleib konnte bis heute nicht geklärt werden.