AboAbonnieren

KulturbadehausBank und Baum für Pendler am Badehaus

Lesezeit 4 Minuten

Im Entrée des Plates soll eine Mobilstation errichtet werden.

Burscheid – Hainbuchenhecken, aus denen vier Hochstämme herauswachsen, bilden ein Baumtor. Der Zugang zum Badehaus ist barrierefrei und es gibt eine gepflasterte Terrasse, eingebettet in die vorhandene Kiesfläche.

Leihstation für Pedelecs

Auf dem Weg, der in die hintere Bebauung des Areals an der Bürgermeister-Schmidt-Straße führt, gibt es eine Mobilstation mit zehn Park-und-Ride-Plätzen, acht Boxen für Fahrräder und eine Leistation für acht Pedelecs. Der Kreis initiierte den Bau von Mobilstationen. Für Burscheid kam neben der Anlage, die am Raiffeisenplatz in Hilgen entstand, auch der Standort am Badehaus in die Diskussion und wurde zur Förderung angemeldet.

Herausragender Kulturort

Was heute noch eine „desolate Asphaltwüste“ ist, wie es die Stadtplaner des Düsseldorfer Architekturbüros ASS beschreiben, soll Anfang 2022 im Rahmen des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes IEHK so aufgewertet werden, dass das Badehaus als „einer der herausragenden Kulturorte“ der Stadt besser zur Geltung kommt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Der Stadtentwicklungsausschuss beschloss nun einstimmig die Entwurfsplanung zur Umgestaltung des Badehauses. Stefan Bublies (CDU) äußerte Skepsis, ob der Baubetriebshof mit der Pflege des gestalterischen Grüns nicht am Ende überlastet ist. Anders sah es Klaus Becker, Fraktionsvorsitzender der SPD: „Dieses Schmuckkästchen zu gestalten, ist nur gut.“

Die Bepflanzung mit Hecken soll auch die Wirkung des Umfelds mit dem benachbarten Umspannwerk samt Strommasten etwas optisch gliedern. Die 16 Parkplätze, die zum Badehaus gehören, sollen mit versickerungsfähigen Rasenpflaster gestaltet werden. Noch offen ist, was mit den Parkplätzen ist, die derzeit von der Kreissparkassen-Filiale angemietet sind. Ob das auf Dauer so bleibt, ist noch offen. Möglicherweise werden auch sie umgestaltet. „Unmittelbar im Entrée des Areals werden die Anlagen der Mobilstation angeordnet“, erklärt die Verwaltung.

Platz für Sattelschlepper

Die Zufahrt von der Bürgermeister-Schmidt-Straße könne nicht umgebaut werden, da die Zufahrt zum Umspannwerk mit Sattelzügen gewährleistet sein müsse. Der Zustand der 5,5 Meter breiten Fahrbahn sei noch in Ordnung und der Fußweg zur Bürgermeister-Schmidt-Straße mit 1,8 Metern ausreichend breit. Die Mobilstation soll jedoch nicht zu weit von den Bushaltestellen entfernt liegen. Für Radfahrer, die ihr Rad in die Box stellen oder anketten, um auf den ÖPNV umzusteigen, soll es eine kleine Fläche zum Verweilen unter einem Baum mit einer Sitzbank geben. Angeregt wurde eine Stromtankstelle. Laut ASS ist sie nicht Teil der Planung. Es könnten aber Leerrohre gelegt werden, um jederzeit nachzurüsten. Ein noch ungeklärtes Thema ist die Regenentwässerung. Derzeit werden laut Verwaltung Großteile des Regenwassers mittels einer Pumpstation bis zum Kanal an der Bürgermeister-Schmidt-Straße hochgepumpt. „Derzeit laufen noch Untersuchungen und Planungen sowie Abstimmungen mit der Unteren Wasserbehörde des Kreises, auf das dauerhafte Abpumpen des Regenwassers in einen Mischwasserkanal zu verzichten“, so die Verwaltung.

Wasser versickern lassen

Möglich sei die Variante, das Regenwasser bis in die Freifläche zur Versickerung in den südlich gelegenen Bach und den Siefen beim Friedhofsgelände zu leiten. Das würde laut Verwaltung zwischen 100 und 130 000 Euro kosten. „Die Kosten für die Entwässerung sind jetzt noch nicht drin“, erklärte Bürgermeister Stefan Caplan. Anfang nächsten Jahres rechne er mit einer Entscheidung, ob es bei der bisherigen Entwässerung bleibe, oder in die Versickerung investiert werde. Dauerhaft könnte die Stadt sparen, wenn Regenwasser nicht in den Kanal gepumpt werde.

Insgesamt fünf Teilmaßnahmen werden nun angestrebt. Die Baukosten für das Umfeld des Badehauses betragen 266 800 Euro, für die Freianlagen des Badehauses 46 600 Euro. Aus der Städtebauförderung gäbe es knapp 220000 Euro und der Eigenanteil läge bei 94000 Euro.

Für die Mobilstation werden 22 300 Euro veranschlagt und für die Park-und-Ride-Plätze knapp 53 000 Euro. Sollten die Stellplätze für die Kreissparkassen-Filiale neu angelegt werden, soll laut Verwaltung ein separater Beschluss darüber gefasst werden. „Der Ausbau zeichnet sich insgesamt durch einfache, günstige Materialien aus. Die relativ hohen Baukosten sind insbesondere auf die Entsorgung von belasteten Böden zurückzuführen“, erklärt die Stadt. Der rote Asphalt stammt noch aus der Zeit des einstigen Freibads.