Vandalismus auf dem SchulhofEine Videokamera soll in Bechen helfen
Bechen – Tischtennisplatten, Fußballtore, Basketballkörbe – Schulhöfe bieten allerlei Freizeitbeschäftigungen. Gute Voraussetzungen um zum Treffpunkt Jugendlicher zu werden. Leider bringt das häufig Probleme mit sich. Viele Schulen klagen über Vandalismus auf ihrem Gelände, so auch die Katholische Grundschule Bechen.
Jugendliche pöbeln Kinder an
Die Schulleiterin Miriam Kaufmann schildert das Problem: „In den Sommerferien wurde unser Schulhof plötzlich zum Treffpunkt. Seitdem haben wir ständig Fälle von Schmierereien, Diebstählen und Vandalismus.“ Gebe es nachmittags Veranstaltungen, würden Schüler und Eltern regelmäßig von den Jugendlichen angepöbelt, berichtet Kaufmann. „Die Kinder haben mittlerweile Angst.“
Der Kürtener Schulausschuss hat am Mittwochabend auf einen Antrag der CDU hin beschlossen, dass der Schulhof mit einer Kameraüberwachung und einer besseren Beleuchtung ausgestattet werden soll. Die Verwaltung hat nun den Auftrag, Konzepte zu entwickeln, über die dann im Kürtener Haupt- und Finanzausschuss abgestimmt werden soll. Auch wenn die Entscheidung im Schulausschuss am Ende einstimmig war, gab es lange Diskussionen, was den Umfang der Maßnahmen betrifft.
Verwaltung hatte Einwände
Vor allem die Gemeindeverwaltung hatte Einwände. „Natürlich wirken Kameras zunächst einmal abschreckend, aber zur Überführung der Täter sind sie in der Regel nicht geeignet“, sagt der Bauamtsleiter Sascha Bormann. Auf den Bildern bezahlbarer Kameras könne man Gesichter selten erkennen.
Eine bessere Beleuchtung und abschließbare Zäune hätten einen höheren Kosten-Nutzen-Faktor, so Bormann. Die CDU sieht das anders. „An der Kürtener Gesamtschule haben die Kameras geholfen“, argumentiert Viola Rossol-Pfau. Auch an anderen Schulen habe man Erfolge mit der Videoüberwachung erzielt.
SPD fordert Arbeit mit Problemgruppen
SPD-Mann Nicolas Fuchs unterstützt die Forderung der CDU: „Schulen sind der Palast für Kinder. In diesem sollten sie sich sicher fühlen.“ Bei einer bloßen Reaktion dürfe es aber nicht bleiben. Die Sozialdemokraten wollen ein Konzept entwickeln, um das Problem vorbeugend zu bekämpfend. „Wir müssen direkt mit den potenziellen Problemgruppen arbeiten“, so Fuchs.
Zusätzlich müsse die Polizei aktiv werden, ergänzt der BfB-Vertreter Jürgen Piltz. Die Rowdys seien ja bekannt, es handele sich überwiegend um ehemalige Schüler und Schülerinnen. Oft helfe schon eine Gefährderansprache durch die Polizei, wie es sie zum Beispiel auch bei Fußballhooligans gebe.
Über das Thema des Datenschutzes müsse noch gesprochen werden, wenn die Konzepte stünden, fordert Jutta Lentz von Bündnis 90/Die Grünen. Die Kameras würden klar nicht zur Überwachung des Schulbetriebs eingesetzt werden, stellt CDU-Mann Höller noch einmal fest.