„So wird nicht gebaut“Politik fordert Umplanungen für neuen Rewe-Markt in Kürten
Kürten – „Manche Kürtener glauben, dass wir Politiker dem Bau des neuen Rewe-Supermarktes in den Sülzauen schon zugestimmt haben“, erklärt der Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen im Kürtener Rat, Michael Hardt. Dabei werde der Bau- und Planungsausschuss erst in der kommenden Woche über den Start des erforderlichen Verfahrens zur Änderung des Bebauungsplan beraten. Zunächst sei nur grundsätzlich abgestimmt worden.
Was er für die Kooperation aus Grünen, CDU und FDP schon sagen könne: „So wie Rewe momentan plant, wird nicht gebaut werden.“ In der Dreierrunde sei intensiv über das Projekt gesprochen worden, eine Eins-zu-Eins-Umsetzung für die Kooperationsfraktionen „nicht vorstellbar.“ Um die Dinge in die gewünschte Richtung zu geben, liegt der Verwaltung seit dem 18. Oktober ein Forderungskatalog der Kooperation vor. Er sieht eine Umplanung des Projekts in maßgeblichen Punkten vor:
- Stellplätze unter dem geplanten Supermarktgebäude und falls erforderlich im rückwärtigen Bereich
- Positionierung des Neubaus an der Wipperfürther Straße, nicht rückseitig in die Nähe der Sülzauen
- Drogeriemarkt entweder in das jetzigen Rewe-Marktgebäude oder aufgesetzt auf den neuen Rewe-Markt. Bislang plant Rewe die Drogerie neben dem Neubau.
- Aufschüttungen im Bereich Sülzauen vermeiden, um bei Hochwasser die Parkplatzflächen als Überflutungsraum nutzen zu können
Neubau in Kürten: Das sind die Pläne von Rewe
Derzeit plant der Lebensmittelkonzern seinen Neubau mit 1600 Quadratmetern Verkaufsfläche, mit Backshop in der Vorkassenzone, mit einem großen Drogeriemarkt des Filialisten Rossmann (700 Quadratmeter) und der Nachnutzung des jetzigen Marktes an der Wipperfürther Straße, vorstellbar scheinen hier Textilangebote oder ein Tierfuttersortiment. Das neue Gebäude, mit Markt und Drogerie, würde etwa 3400 Quadratmeter groß sein und fast unmittelbar an die Sülzaue angrenzen. 125 Stellplätze sollen an der Wipperfürther Straße entstehen. Die Versiegelungsflächen waren bereits bei Vorstellung des Projekts umstritten.
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Die Kooperation wisse, dass im bisherigen Beschluss die Frage des Hochwasserschutzes und der Überschwemmungsflächen in den Sülzauen geprüft werde, sagt Hardt. Gleichwohl sei es jetzt wichtig, das Projekt mit entscheidenden Klarstellungen zu begleiten. Was passieren würde, falls der Konzern die Forderungen nicht akzeptiere, sei zu entsprechender Zeit zu beraten. Gespräche mit Rewe könnten dafür erforderlich werden, meint Hardt. Ob und wie am Ende Kompromisse gefunden werden könnten, bleibe abzuwarten.
Mit dem Forderungskatalog reagiert die Ratskooperation auf die Überflutungen vom 14. und 15. Juli im Bereich der Kürtener Sülz. Unter anderem betroffen waren Gebäude im Hauptort Kürten und im weiteren Verlauf der Sülz in Waldmühle und Eichhof.