30 Tage AufschubKürtener Gartenbaufirma setzt sich für Asylbewerber aus Serbien ein
Kürten – Die Gartenbauer der Firma Galabau Pütz ließen am Mittwoch Arbeit Arbeit sein und eilten alle zur Ausländerbehörde nach Bergisch Gladbach.
Die versammelte Belegschaft wollte ein Zeichen der Solidarität setzen für ihren von der Abschiebung bedrohten Kollegen Samir Ramadani, für seine Freundin und die drei gemeinsamen Kinder im Kindergarten- und Schulalter.
Nach dem jüngsten Gespräch habe man zumindest einen Teilerfolg erreichen können, berichtet Firmenchef Patrick Pütz zum Fall des aus Serbien stammenden Mitarbeiters. Die sofortige Abschiebung sei zunächst vom Tisch, Ramadani dürfe die begonnene Ausbildung bis zum 30. August fortsetzen, das ist eine sogenannte Ausbildungsduldung.
In Serbien droht im Haft wegen Verweigerung des Militärdienstes
Was danach komme, sei aber offen. Der Vorgang werde nochmals einer Prüfung unterzogen. Pütz und die Mitarbeiter hoffen jetzt, dass Ramadani die begonnene Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer fortsetzen darf und sein Asylantrag angenommen wird. In der vergangenen Woche hatte Ramadani nach Mitteilung der Behörde seine Lehre von heute auf morgen beenden müssen.
Patrick Pütz berichtet, dass auch das Bangen um Ramadanis Freundin und die drei Kinder weitergehe. Möglicherweise könne der Vater in Deutschland bleiben, die Mutter mit den drei in Deutschland aufgewachsenen Kindern aber nicht. Sie wären dann gezwungen, nach Serbien auszureisen. Samir Ramadani drohen acht Jahre Haft in seinem Heimatland, weil er den Militärdienst sabotiert hat. Bei den Garten- und Landschaftsbauern ist der Serbe seit etwas mehr als einem Jahr beschäftigt.
„Wir haben den Teilerfolg jedenfalls erst einmal gefeiert“, berichtet Patrick Pütz.