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Kurz vor dem BaustartKürtener Sportler räumen die Sülztalhalle aus

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Die alte Sporthalle wird ausgeräumt.

Die alte Sporthalle wird ausgeräumt. Am Montag beginnen die Bauarbeiten.

Die Gymnastikhalle in Kürten wird neu gebaut, die Sülztalhalle kernsaniert. Der VfB Kürten musste nun Abschied von den alten Räumen nehmen.

Die Bälle kommen in die Sporthalle nach Kürten-Bornen. Das weiß Wolfgang Ernst ganz genau. Er schiebt die graue Metalltür im Geräteraum der Kürtener Gymnastikhalle auf, nimmt ein gelbes Auffangnetz in die Hand und gibt Basketball um Basketball hinein. Am Ende sind es ein Dutzend der großen, roten Bälle, die im Netz plumpsen.

„Die Vorfreude auf das Neue ist groß“, sagt der Mann vom Verein für Breitensport (VfB) Kürten. In zwei Jahren kehren er und seine Mitstreiter zurück in die Sporthalle am Schulzentrum. Dann aber in eine neu gebaute. An diesem Montag ist Baustart für Abbruch und Neubau der Gymnastikhalle und für die Kernsanierung der Sülztalhalle.

Bevor die Bauarbeiter anrücken, müssen beide Hallen leergeräumt werden. Am Donnerstagabend hatte Wolfgang Ernst einige Mitglieder seines Vereins zusammengetrommelt. Am Freitagmorgen folgten die Gesamt- und Grundschüler. Für alle gilt: Alles muss raus.

Wolfgang Ernst vom VfB Kürten sammelt die Basketbälle ein.

Wolfgang Ernst vom VfB Kürten sammelt die Basketbälle ein. Sie kommen in die Sporthalle nach Kürten-Bornen.

Was bislang zentral am Ort Kürten gebündelt war, wechselt nun in die vier kommunalen Sporthallen. In Bornen, Bechen, Dürscheid und Biesfeld wird der VfB in den kommenden zwei Jahren seine Sportkurse abhalten. Wolfgang Ernst spricht vom Zusammenrücken der Nachbarvereine und der klugen Vorbereitung durch die zuständigen Mitarbeiter der Gemeinde, allen voran der Koordinatorin Sandra Häck.

„Rund 90 Prozent der Kurse können weiter stattfinden“, berichtet er. Lücken im Belegungskalender seien gefüllt worden, erklärt er das System. Die Gymnastikhalle war ehemals schon Sportstätte für die Schüler der Hubert-Berger-Hauptschule, dem Vorläufer der heutigen Gesamtschule.

Aus dem einstigen Lehrschwimmbecken, das die Gemeinde mit Start des Splash-Bads aufgab, entstand vor etwa 25 Jahren eine zweite Gymnastikhalle. Vieles ist da nicht mehr zeitgemäß. „Die Lüftung ist immer so laut“, entschuldigt sich Wolfgang Ernst, im Hintergrund übertönt das Bollern der Technik das Gespräch. „Die ist immer so laut wie ein Kühlschrank.“

Kürten: Vereinsmitglieder packen mit an

Zum Ausräumen sind seine Vereinsmitglieder mit Pkw und Anhänger an der Halle vorgefahren. Leitern, Stahlschränke, Matten, alles, was ein Breitensportverein so braucht, wird verladen. Das wirkt nicht zufällig wie ein Umzug. Erst kürzlich sei den Planern aufgefallen, dass in den neuen Hallen versehentlich keine Räume für die Materialien er Sportvereine berücksichtigt worden seien, sagt Ernst. Dies sei aber zum Wohlwollen des VfB noch geändert worden.

Einerseits gebe es Wehmut, dass die alte Halle nun nicht mehr sei. „Da wussten wir immer, wo wir unsere Sachen haben.“ In der neuen, modernen Sporthalle seien die Lagerplätze etwas anders verteilt. „Aber das wird schon“, ist er sehr zuversichtlich. Er knotet das Ballnetz zusammen, und schaut auf die Netze für die Badmintonspieler.

Einige versuchen noch einige Ballwechsel, der Federball springt zum letzten Mal von Schläger zu Schläger. In Bechen werde so etwas wie die neue Zentrale des VfB sein, sagt Ernst. In die Sporthalle nach Bechen kommen auch die Federballnetze. Der SV Bechen habe auch Badminton im Angebot, das passe also ganz gut.

Man hat sich über die Jahre daran gewöhnt.
Wolfgang Ernst, VfB Kürten

Dass die Eltern nun ihre kleinen Kinder zum Sport in die Nachbarorte bringen müssten, sei allerdings eine gewisse Unbekannte. Niem,and im Verein wisse, ob das so wie bisher gelinge. Nur zu Fuß zum Sportkurs zu gehen, sei für die Kinder aus Kürten-Ort nicht mehr möglich. „Mal abwarten, wie das klappt. Wir sind zuversichtlich.“

In zwei Jahren, zum Sommer 2025, sollen die neuen Hallen fertig sein, mit Kosten von aktuell geschätzten 17,5 Millionen Euro. Ob es dann weitergeht mit der klimafreundlichen Modellsanierung der Gesamtschule, also mit der umfassenden Kernsanierung, muss die Politik im Frühjahr 2024 festlegen.

Bis dahin haben sich die Breitensportler aus dem VfB an ihre vorübergehenden Spielstätten gewöhnt. Die alten Sporthallen sind dann längst Vergangenheit. „Man hat sich über die Jahre daran gewöhnt“, sagt Wolfgang Ernst, wuchtet das Ballnetz auf den Rück und trägt es Richtung Anhänger.