Gegen das Corona-VirusSchulleiter in Kürten prüft Luft in Klassenräumen
Kürten – Lüften ist das A und O, um die Konzentration möglicher Viren in der Raumluft gering zu halten. In der Gesamtschule Kürten sind deshalb Fenster und die Türen zu den Fluren in den meisten Klassenräumen geöffnet. Kein Problem war das, so lange es draußen warm war. Doch an diesem Morgen sitzen zumindest die Schülerinnen und Schüler an den Fenstern in dicken Jacken da. „Bei Minusgrade wird auch das nicht mehr gehen“, sagt Schulleiter Klaus Schröder und zeigt mit einem kleinen Gerät, warum in Corona-Zeiten trotzdem nicht auf Frischluftzufuhr verzichtet werden kann.
Das Gerät zeigt die CO2 -Konzentration in der Raumluft an. „Ein guter Indikator dafür, wie verbraucht die Luft ist und damit wie hoch eine potenzielle Virenkonzentration wäre“, weiß Schröder. 500 ppm ist auf dem Display zu lesen, das heißt 500 CO2 -Anteile pro pro Million Raumluft-Anteile. „Das ist ein guter Wert“, erläutert der Schulleiter. Zum Vergleich: Außenluft hat üblicherweise eine CO2 -Konzentration von 400 ppm, ein menschlicher Atemzug etwa 30 000 ppm. Die Raumluft in der Klasse sollte die 1000ppm nicht überschreiten, 1400ppm ist nach Einschätzung von Experten die oberste Grenze für akzeptable Raumluft.
Im grünen Bereich
Vier der fünf Klassen, die Klaus Schröder am Mittwochmorgen mit dem für die Schule vor einigen Wochen angeschafften CO2-Messgerät überprüft hat, lagen im grünen Bereich. „In einem Raum, in dem eine Klassenarbeit geschrieben wurde, die Fenster zu waren und nur ein mal in der Doppelstunde stoßgelüftet worden war, lag der Wert schon eine Viertelstunde nach dem Stoßlüften bei 1300 ppm“, berichtet Schröder. Für ihn ist klar: „Nicht umsonst heißt es, dass man ein- bis zweimal pro Schulstunde stoßlüften muss.“
Um das auch Schülern und Lehrern vor Augen zu führen, wäre es gut, wenn es in jedem Klassenraum eine solche CO2 -Ampel gäbe, sagt Schröder. Für die 68 Räume der Kürtener Gesamtschule wären das eine Investition von knapp 7000 Euro. „Eine sinnvolle Investition“, findet Schröder, der kurz zuvor eine E-Mail an die Gemeinde Kürten als Schulträger abgeschickt hat mit noch einem anderen Vorschlag zur Vermeidung von Virenweitergabe in der Schule gerade in der bevorstehenden kalten Jahreszeit.
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„Mit Hochleistungslüftern könnten Viren aus der Raumluft gefiltert werden“, sagt er. Auch dann müsste natürlich regelmäßig gelüftet werden, um Frischluft in den Raum zu bringen und den CO2 -Gehalt darin zu verbessern, aber potenziellen Viren im Raum bekäme man damit in den Griff, so der Schulleiter, der die Kosten für sein Schulzentrum mit rund 200 000 Euro kalkuliert. „Da muss der Schulträger nun schauen, wie er damit umgehen will.“