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ProjektKürtens Politiker wollen Jugendzentrum und Kirmes schützen

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Das Foto zeigt das mögliche Baugebiet in Kürten

Die Fläche des möglichen Baugebietes in Kürten

Vertagt haben die Mitglieder des Kürtener Planunsausschusses eine Entscheidung zu einem Bauprojekt in Kürten-Mitte

Die Würfel sind noch nicht gefallen. Das große Bauprojekt im Kürtener Oberdorf, im Bereich hinter dem Jugendzentrum und Jugendheim geplant, soll am 5. Juni erneut auf die Tagesordnung des Bau- und Planungsausschusses kommen.

Zuvor soll eine Arbeitsgruppe beraten, mit Investor, Verwaltung und Planungspolitikern. In der Sitzung am Donnerstagabend konnten sich die Politiker nicht für eine der von der Verwaltung angeregten Bauvarianten (verdichtet bis aufgelockert, mit vier bis sechs Mehrfamilien- oder Ein- bis Zweifamilienhäusern) entscheiden.

Markus Berghaus, mit seiner Frau potenzieller Bauträger, hatte eine weitere Variante in die Beratung mitgebracht: Auch eine Einrichtung zur Tagespflege für ältere Menschen oder Plätze für Verhinderungspflege könne er sich dort vorstellen.

Film mit Kürtener Motiven gezeigt

Berghaus zeigte auch einen mit Musik unterlegten Imagefilm zur Entwicklung des Ortes Kürten in den vergangenen 80 Jahren. Von damals 50 Wohnhäusern habe sich der Ort auf 500 Häuser verändert. Entwicklung habe es immer gegeben und werde es immer geben in Kürten.

Das rund 7000 Quadratmeter große Areal zwischen Bergstraße und Am Wiedenhof zu entwickeln sei Herzensanliegen von ihm und seiner Frau. Er wolle den Kürtenern Gutes tun, Wohnraum schaffen und im Zentrum der Wohnanlage frei zugängliche Möglichkeiten für die Freizeitnutzung entwickeln.

Betreuungsplätze fehlen

Die Aktivitäten des unmittelbar benachbarten Jugendheims einzuschränken, sei nicht seine Absicht und auch die Kirmes auf dem Platz am Jugendheim solle es weiter geben. Die Idee der Pflegeangebote habe er bereits mit den Verantwortlichen der benachbarten Einrichtung „Altes Amt“ besprochen.

Dort sei man begeistert. In Kürten fehlten Betreuungsplätze, für eine Verhinderungspflege gebe es seines Wissens nach derzeit nichts Vergleichbares. Dann hätten Angehörige zu pflegender Menschen eine Möglichkeit, ein paar Tage zu entspannen. Berghaus drängte im Ausschuss auf eine rasche Entscheidung.

Investor kritisiert Verwaltung

Weitere Beratungsrunden kosteten ihn Geld, er nannte im Ausschuss die Summe von 70.000 Euro. Seit der Bürgerinformation im Oktober und zahlreichen weiteren Gesprächen mit Bürgermeister Willi Heider und der Verwaltung komme das Projekt aber nicht vom Fleck, kritisierte er.

Kürtens Planungspolitiker traten geschlossen auf die Bremse. Helmut Müller (CDU), Willi Schmitz (CDU), Dagobert Sagroda (FDP), Klaus Aßheuer (Grüne) und Marcel Liebegott (Freie Wähler/BfB) betonten übereinstimmend, dass das Brauchtum gesichert werden müsse in Kürten. Dies richte sich nicht gegen die Pläne als Ganzes. Aber zu viele Fragen seien noch offen.

Auch Bürgermeister Willi Heider schaltete sich ein, die Bewahrung der Kirmes habe Priorität. Es gehe dabei auch um Zufahrten zu Garagen im Hinterland des Grundstücks, erreichbar über den Festplatz. Darüber müsse noch intensiv gesprochen werden.