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Treffpunkt für JugendlicheDas Oktogon in Bechen ist fast fertig

Lesezeit 3 Minuten
Handwerker bauen an einem achteckigen Pavillon.

Letzte Arbeiten am neuen Pavillon hinter der Kirche. Hier sollen sich Jugendliche bald ungestört treffen können.

Oft hatte es Beschwerden über Jugendliche auf dem Schulhof in Bechen gegeben. Jetzt bieten Kirche und der Verein Bekik einen Rückzugsort.

Noch liegt überall Baumaterial und Werkzeug herum, Steine für den Boden werden zugeschnitten: Der hölzerne, achteckige Pavillon auf dem Gelände der katholischen Kirche in Bechen erhält den letzten Schliff. Hier sollen sich künftig Jugendliche wohlfühlen, einen geschützten Treffpunkt haben, ohne anzuecken oder Beschwerden von Anwohnern hervorzurufen.

Denn das sei in der Vergangenheit immer wieder das große Problem gewesen, erklärt Norbert Broich, Vorsitzender des ökumenisch getragenen Vereins Bekik (Verein zur Förderung der Begegnung von Jugend und Kirchen in Kürten). Der Verein engagiert sich seit 20 Jahren in der offenen Kinder- und Jugendarbeit, ist Träger mehrerer Treffs in der Gemeinde und will auch am Pavillon, dem offenen Treff am sogenannten Oktogon, eine dezente pädagogische Begleitung übernehmen.

Vor zwei Jahren waren Jugendliche in Bechen nach ihren Wünschen gefragt worden

Vor zwei Jahren habe es eine Befragung unter Kindern und Jugendlichen gegeben, erklärten die pädagogischen Mitarbeiterinnen Britta Corli und Melanie Zudeick die Hintergründe. Als Ergebnis sei herausgekommen, dass sich Jugendliche einen Platz in Bechen wünschen, an dem sie sich unbeschwert treffen können, ohne intensiv pädagogisch betreut zu werden. „Für Kinder wird viel geplant, auch für ältere Menschen“, meint Melanie Zudeick. Für Jugendliche sei das weniger der Fall.

„Bisher war der informelle Treff auf dem Schulhof der Grundschule und davor“, erklärt Broich. Das habe immer wieder zu Beschwerden über Lärm und Beschädigungen geführt, der Schulhof sei schließlich für die Jugendlichen geschlossen worden. Das habe bei Bekik zu Überlegungen geführt, Jugendlichen einen eigenen Treffpunkt zu schaffen.

Die Realisierung des Treffs war nicht einfach

Die Ansprüche der Jugendlichen an so einen Ort seien gering, sagt Britta Corli: Ein Dach als Regenschutz, eine Bank und ein Mülleimer seien die überschaubaren Wünsche. Trotzdem war die Realisierung nicht einfach: Es ließ sich kein Platz finden, auch die Kommune habe keine Fläche bereitgestellt, so Broich.

Da trat mit Pastor Harald Fischer die Katholische Kirchengemeinde St. Marien auf den Plan, die hinter dem Jugendtreff nahe der Kirche eine Fläche zur Verfügung stellte und mit Blick auf einen Pavillon in Biesfeld auch gleich die Idee mitlieferte, wie der neue Treffpunkt aussehen könnte. Nach einem Jahr nimmt der neue Pavillon, der auch von kirchlichen Gruppen wie der KLJB genutzt werden soll, nun mithilfe des Planungsbüros Retz Gestalt an.

Das europäische Förderprogramm Leader hilft mit 15.000 Euro

Finanziell unterstützt wird das mehr als 20.000 Euro teure Projekt durch das europäische Förderprogramm für den ländlichen Raum Leader mit 15.000 Euro und einen Zuschuss der Kürtener Kalthoff-Stiftung in Höhe von 7.000 Euro. Perspektivisch könnte sich der Verein Bekik auf dem Gelände an der Kirche auch zusätzliche Angebote vorstellen.

„Es ist wichtig, dass die Jugendlichen ihre Energie rauslassen können“, ist die Erfahrung von Melanie Zudeick. „Da gibt es ganz tolle Konzepte, die den Jugendlichen das Gefühl geben: Wir können was!“, meint Norbert Broich, der sich jetzt erst einmal auf die Einweihung des Pavillons mit buntem Programm freut, am Dienstag, 24. Oktober, ab 15.30 Uhr.