In Kürten hat die Gemeinde eine Wohnanlage für Geflüchtete und Obdachlos aufgebaut.
BezugsfertigNeue Unterkunft für Geflüchtete in Kürten-Broch steht
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Die neue Unterkunft in Kürten-Broch ist fertig aufgebaut.
Copyright: Claus Boelen-Theile
Noch im Februar wird die Gemeinde Kürten die neue Geflüchtetenunterkunft in Ortsteil Broch in Betrieb nehmen. Die Anlage ist mittlerweile vollständig aufgestellt, auf einer Wiese im Tal hinter dem Kürtener Ortskern.
Rund ein Kilometer liegt der neue Wohnplatz hinter Kürten-Mitte, direkt an der Landstraße und der Bushaltestelle. Bis zu 60 Migranten und 30 Obdachlose sollen in Broch wohnen. Es wird die größte Anlage dieser Art in der Gemeinde sein. „Im Moment stellen wir die Anschlüsse her“, sagt Bürgermeister Willi Heider (parteilos).
Die einzelnen Mini-Appartements ähneln kleinen Kabinen, sie verfügen über einen Wohnraum, eine Sanitäreinheit und einen kleinen Herd. Für 2,8 Millionen Euro mietet die Kommune die Anlage, bis zu sechs Jahre können die kleinen Wohneinheiten genutzt werden. Der Druck, Wohnraum zu schaffen, ist auch in Kürten immens.
Unterkunft am Wiedenhof hat noch Probleme
Weil nach wie vor die neue Unterkunft am Wiedenhof, auf dem Gelände der ehemaligen Jugendherberge, wegen eines fehlendes Rettungswegs im Obergeschoss nicht genutzt werden kann, fehlen rund zwei Dutzend Plätze. Die bereits dort Untergebrachten mussten umziehen in die Unterkunft Alte Schule in Eichhof.
Es gibt zwei weitere Schwierigkeiten, die die kommunalen Planer beachten müssen: Im Mai fallen die 40 Plätze auf dem Biesfelder Schützenplatz weg, weil die dortige Bruderschaft ihr Schützenfest feiert. Auch die 60 Wohnplätze im Steinbruch in Waldmühle sind nicht dauerhaft zu nutzen.
Bei Fortgang der Schulsanierung wird diese Fläche mittelfristig (voraussichtlich ab Mitte bis Ende 2026) als Auslagerungsfläche für die Unterrichtsräume genutzt werden. Broch sei sehr wichtig, sagt deshalb der Kürtener Bürgermeister.
In Kürten-Spitze soll eine ähnliche Unterkunft gebaut werden
Im Ortsteil Spitze werde die Kommune nun mit Hochdruck das Projekt mit den Minihäusern planen, den sogenannten Tinyhäusern (60 Plätze, Kosten: 1,5 Mio. Euro). Diese nach Art von Mobile Homes gestalteten Wohneinheiten will die Kommune kaufen. Dies sei günstiger als eine Miete, berichtet der Bürgermeister.
Noch etwas rückt in der Verwaltung nach vorne: der Bau von festen Wohnhäusern für Geflüchtete in allen Ortsteilen. Die Politik hat der Verwaltung dazu einen Auftrag erteilt, in der nächsten oder übernächsten Sitzung des Bauausschusses, also bis zu den Sommerferien, wolle er etwas vorstellen, sagt Willi Heider
Nach einer 2023 vorgestellten Bewertung hat ein Grundstück am Pastoratsweg in Bechen eine hervorragende Bewertung; die IG Bechen lehnt dies allerdings ab. Weitere Vorschläge für Grundstücke betreffen Biesfeld-West, Waldmühle und Dürscheid (Katharinaglück).