In Kürten ist das für die Radwegplanung beauftragte Planungsbüro insolvent. Dabei hätte es eigentlich bald losgehen sollen mit den neuen Radwegen.
RadwegeKürten wird von Insolvenz des Planungsbüros überrascht
Eigentlich hätte es bald losgehen sollen mit den neuen Kürtener Radwegen. Die Planung liegt im Entwurf vor, von Spitze über Dürscheid bis Biesfeld/Eichhof sollten die Radfahrenden bald ein attraktives Angebot bekommen.
Derzeit gibt es in der Gemeinde keine Angebote für Radfahrer und Radfahrerinnen. Und jetzt ist das von der Gemeinde Kürten beauftragte Planungsbüro insolvent. Diese Nachricht hat die Gemeinde in den vergangenen Tagen erreicht.
Wie es jetzt mit den Planungen weitergeht? „Wir müssen abwarten", sagt Bürgermeister Willi Heider (parteilos). Aus Sicht der Verwaltung geht es auch nicht nur um die Radwegepläne. Zwischen der Verwaltung und den Planern besteht auch ein Vertragsverhältnis. Auch über diese Situation müsse nachgedacht werden, sagt der Kürtener Bürgermeister.
Im Hintergrund könnte es um juristische Gegebenheiten gehen und um Gelder, die für einen Arbeitsauftrag bereits an die Planer überwiesen wurden. Es könnten schwierige Verabredungen werden, denn das Insolvenzrecht ist stets eine komplexe Materie.
Interessen der Radler
Die andere Seite der Medaille sind die Interessen der Radfahrenden, die nach mehreren Jahren der Planung auf eine Umsetzung hoffen. Auf Nachfrage sagt der Kürtener Bürgermeister, dass die Kommune mit den Entwürfen der Radwegpläne nun zu Straßen NRW als sogenanntem Straßenbaulastträger habe gehen wollen, gemeinsam mit den Planern.
Wie es mit diesen Abstimmungen weitergehe, müsse in nächster Zeit abgestimmt werden. Ohne Zustimmung der Landesbehörde Straßen NRW ist jedenfalls keine Umsetzung möglich. Auf Fragen, die sich daraus ergeben, hat der Bürgermeister aktuell keine Antworten zur Hand. „Es ist keine angenehme Situation“, sagt er.
Überrascht von der Nachricht
Herauszuhören ist dabei, dass alle im Kürtener Rathaus die Insolvenznachricht überrascht hat. Ohne ein Planungsbüro sei eine Umsetzung des Radwege nicht möglich, ergänzt der Bürgermeister. Möglich erscheint jetzt, dass es eine neue Ausschreibung für ein Planungsbüro geben könnte, mit entsprechenden Verzögerungen bei der Realisierung.
Anschließend könnte der Landesbetrieb Straßen NRW auf den Plan treten und über die Entwürfe beraten. Im Entwurf sollen die Radwege außerorts auf einem gemeinsamen Radgehweg geführt werden, innerorts auf der Fahrbahn, mit einer Geschwindigkeitsreduzierung für Autos, falls machbar.
Über die Höhe nach Spitze
Separate Radstreifen hatten die Planer nach kritischen Tönen in Sachen Straßenrandparken aus den Interessengemeinschaften verworfen. Nahe Miebach soll eine Art Radschleuse zum Überqueren der vielbefahrenen Landstraße gebaut werden.
In Dürscheid sollen mehrere Wohnstraßen zu Fahrradstraßen umgewidmet werden, die Fahrradroute statt entlang der Landstraße über den Höhenweg nach Spitze verlaufen. Fragezeichen stehen aber nicht nur hinter dem Aufbau einer Radwegeinfrastruktur. Das Planungsbüro hatte für die Gemeinde auch die Abstimmungen für den Ausbau des Park-and-ride-Platzes in Spitze übernommen, ein wichtiger Baustein für den Öffentlichen Personennahverkehr.
Umbaupläne für ein Grundstück an der Bechener Straße liegen vor, Ausfahrt und auch die Lage der Bushaltestellen sollten für die neuen Planungen verändert werden. Pendler hofften auf einen schnellen Ausbau des P&R-Platzes.