In Kürten ist der aktualisierte Schulentwicklungsplan vorgestellt worden
SchulentwicklungKürten soll um seine Schüler kämpfen

Das Schulzentrum Kürten
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Das ist ein ganz neuer Trend: Die Gemeinde Kürten muss um Schüler kämpfen, die von den heimischen Grundschulen nach der vierten Klasse nicht zur Gesamtschule Kürten wechseln. Denn diese Übergangs-Zahlen zu den Gymnasien seien in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.
Mit dieser Information überraschte David Rupp (Fachbüro Biregio) im Schulausschuss der Gemeinde. Bei sinkenden Schülerzahlen perspektivisch könnte die Gesamtschule ansonsten ein Problem bekommen.
Bei den Schülern sind besonders die Gymnasien in Herkenrath und Wipperfürth beliebt. Wichtig für den Erhalt der Kürtener Gesamtschul-Schülerzahlen seien aber auch Schüler, die von außen zur Gesamtschule kämen, meist bildeten sie etwa ein Drittel eines Jahrgangs, sagte der Experte.
Von der vierten in die fünfte Klasse
Für die Gesamtschule ermittelte Rupp für die kommenden Jahrgänge vier bis fünf Züge in der Sekundarstufe I, in der Sekundarstufe II „schwache“ drei Züge. Beim Übergang der Viertklässler aus Kürten zu weiterführenden Schulen zeigte sich Rupp ein wenig alarmiert.
Demnach wechselten aus der Verbundgrundschule Kürten/Kürten-Olpe in den vergangenen Jahren 56 Prozent der Viertklässler zur benachbarten Gesamtschule Kürten, nur 34 Prozent zu einem Gymnasium. In den Grundschulen Bechen und Dürscheid liegen die Übergangsquoten zur Kürtener Gesamtschule allerdings deutlich niedriger, nur bei 37 bis 38 Prozent im Mittel.
Auf und Ab
Von der Gemeinschaftsgrundschule Dürscheid wechselten rund 45 Prozent aller Viertklässler zu einem Gymnasium, dies sei der Höchstwert in der Kommune. Rupp empfahl den Schulpolitikern dringend, sich für steigende Übergangs-Zahlen bei den Kürtener Kindern einzusetzen.
Dies betrifft vor allem die Grundschulen in Dürscheid, Bechen und Biesfeld. Erst steigende Schülerzahlen, dann einen Rückgang und wieder eine Steigerung: Das Fachbüro aus Bonn hat im Auftrag der Gemeinde Kürten auch die Schülerentwicklung der fünf Grundschulen untersucht. Grundsätzlich bleibe es bei neun Klassenzügen, sagte Rupp.
Bis zu 860 Grundschüler
Von möglichen Gedankengängen, die Biesfelder Gemeinschaftsgrundschule für den gebundenen Ganztag mit einem Millionenaufwand auszubauen, nahm er Abstand. Das sollte nur angegangen werden, wenn die gesamte Schulgemeinschaft in Biesfeld dahinterstehe. Von derzeit etwa 800 Grundschülern in 34 Klassen steigen demnach die Schülerzahlen im Kürtener Gemeindegebiet auf über 860 Grundschüler an im Schuljahr 2028/2029.
In den Jahren danach erwarten die Planer wieder ein Absinken auf 770 Schüler, bevor ab Mitte der 2030er-Jahre erneut mit einem Anstieg zu rechnen ist, etwa auf eine Größenordnung von über 850 Grundschulkindern. Für die Verbundschule Kürten mit Kürten-Olpe ermittelte der Experte eine stabile Dreizügigkeit, davon zwei Klassenzüge am Standort in Kürten. Nur ausnahmsweise könnte in einem der Schuljahre hier ein Klassenzug zusätzlich kommen.
Zwei volle Züge in Biesfeld
Die Gemeinschaftsgrundschule Biesfeld bleibe in den kommenden Jahren voll zweizügig. Wie der Planer berichtete erscheine die zeitweise Bildung einer dritten Eingangsklasse in Biesfeld aber nicht ausgeschlossen. In höheren Jahrgängen könnte auch das Teilen einer Klasse erforderlich werden.
Für die Gemeinschaftsgrundschulen in Dürscheid und Bechen blieben die Schülerzahlen zweizügig, „bei mitunter recht kleinen oder aber sehr vollen Klassen“.