In Kürten müssen die Vorgaben des Brandschutzes für eine neue Geflüchtetenunterkunft erfüllt werden
BrandschutzBaufirma muss bei Kürtener Geflüchtetenunterkunft nachbessern
Sind die Vorgaben des Brandschutzes nicht zu einhundert Prozent erfüllt, kann ein Haus, kann eine Wohnung nicht bezogen werden. Die Planer der Kürtener Verwaltung sahen sich in den vergangenen Wochen mit dieser Herausforderung konfrontiert. Eigentlich hätte die neue Unterkunft auf dem Gelände der ehemaligen Jugendherberge am Wiedenhof in Kürten-Mitte schon längst belegt sein sollen.
Weil jedoch beim Brandschutz nachgebessert werden musste, blieben die Zimmer in den ersten Tagen nach der Fertigstellung zunächst leer. Provisorisch habe die Baufirma aber jetzt eine weitere Fluchttreppe errichtet, berichtet Bürgermeister Willi Heider (parteilos). Dieses Treppen-Provisorium solle aber nicht von Dauer sein.
Baufirma in der Pflicht
„Die Baufirma wird den Nachweis der Brandschutzklassen führen“, kündigt er an. Gemeint sind damit die beim Bau der Unterkunft verwendeten Materialien und ihr Widerstand gegen Feuer. Diese Brandschutzklassen müssen die Bauausführenden stets exakt dokumentieren. Hier hatte offenbar die beauftragte Unternehmung , saumselig oder bequemlich , den Nachweis zunächst nicht erbringen können.
Bei der Endabnahme der Unterkunft war dies den Fachleuten des Rheinisch-Bergischen Kreises aufgefallen. Sie untersagten daraufhin die Nutzung der oberen Etage. Für die im Erdgeschoss lebenden Bewohner gebe es ja die beiden vorhandenen Fluchttreppen, erklärt Heider. In nächster Zeit sei demnach damit zu rechnen, dass das Gebäude mit mehr als den bislang 19 dort lebenden Menschen belegt werde.
59 Plätze im Haus
Bis zu 59 Menschen können in der neugeschaffenen Unterkunft wohnen, sie ist damit mit die größte in der Gemeinde Kürten, neben der angemieteten Sammelunterkunft in Kürten-Schanze (61 Bewohner derzeit) und einer Vielzahl an weiteren Standorten. Ob der Standort Jugendherberge länger als die planerisch erlaubten sechs Jahre als Unterkunft für zugewanderte Menschen von der Kommune genutzt wird, muss in den nächsten Monaten die Politik entscheiden.
Für die in Planung befindliche Unterkunft in Broch erwartet der Kürtener Bürgermeister keine größeren Hürden, Erdarbeiten liefen bereits. Im Oktober soll nach Lieferung und Fertigstellung der Wohnmodule die Anlage bezogen werden, mit 60 Plätzen für Geflüchtete und 30 für Wohnungs- und Obdachlose. Der Standort Steinbruch Waldmühle werde bereits mit 40 Bewohnern genutzt. Und für die Rückkehr der Wohnmodule nach Biesfeld auf den Schützenplatz liefen ebenfalls die Vorbereitungen, wie auch für den Ortsteil Spitze.
Zusätzlich zu diesen Standorten sollen in jedem größeren Ortsteil weitere feste Wohnhäuser für Geflüchtete entstehen, mit 40 Plätzen jeweils.