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EuropawahlPolitik in Kürten appelliert an die Schülerschaft, die Demokratie zu stärken

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Bei der Podiumsdiskussion in der Kürtener Gesamtschule ging es um die Europawahl.

Bei der Podiumsdiskussion in der Kürtener Gesamtschule ging es um die Europawahl.

In der Kürtener Gesamtschule stritten die Parteien, aber forderten gemeinsam, nur demokratische Parteien zu wählen.

Was bedeutet eigentlich Europa? Leo Wulf, Vorsitzender des Vereins für Demokratie und Vielfalt in Kürten, berichtet von seinem Vater, der als 17-Jähriger in den Zweiten Weltkrieg musste. Die rund 250 Schülerinnen und Schüler aus Klasse 10 und den beiden Oberstufenkursen EF und Q1 hören genau hin. „Er war in eurem Alter“, sagt Wulf und wirft ein Schwarzweißfoto seines Vaters an die Leinwand. „Die Europäische Union steht für Jahre des Friedens, für Integration, für Miteinander der Völker.“

Deshalb sei es so wichtig, bei der Europawahl wählen zu gehen und eine der demokratischen Parteien zu wählen. Diesen Appell griffen auch die Schülervertreter auf. Simon Käsbach und Pia Hoppe moderierten souverän die Runde, zu der Vertreter von CDU, Grünen, SPD , Freien Wählern und FDP eingeladen waren. Die AfD nicht. „Sie ist unserem Kürtener Bündnis nicht beigetreten“, klärte Wulf auf. Außerdem sei sie in Teilen gesichert rechtsextrem und lehne den europäischen Gedanken ab.

Schüler sollte die Wahl als eine Chance begreifen

Als Politikvertreter saßen Liliane Viola Pollmann von den Grünen auf der Bühne, Lennart Höring von der CDU, Philipp Wolf von der FDP und Claudia Walther von der SPD. Nach Absagen waren der CDU-Kreisgeschäftsführer Höring und der Vorsitzende der Kürtener FDP, Wolf, eingesprungen.

Ludwig Degmayer, Kandidat der Freien Wähler, hatte ebenfalls kurzfristig passen müssen. Integration, Klimaschutz, der Krieg in der Ukraine: Zu den großen Themen der Zeit nahmen die Politiker Stellung, stets vor dem Hintergrund, aktiv für das Wählen einzutreten. Die Schüler aus Kürten, die an diesem Morgen zuhörten, dürfen am 9. Juni das erste Mal bei einer Europawahl mitmachen.

Diese Chance solle jeder nutzen, appellierten die Politiker an die Jungwähler. Wenn es auch Unterschiede in der politischen Auffassung auf dem Podium gab, beim Thema Wählen waren sich alle einig: „Nutzt die Chance und gebt Eure Stimme für Europa ab.

Zwei Stunden live mit wichtigen Themen für Jugendliche

Debatten zur Europawahl finden in diesen Tagen an vielen Schulen statt, meist von den Schulen organisiert. Der Verein Kürten für Demokratie und Vielfalt hatte bereits in Odenthal eine Diskussion für Erstwähler organisiert, die Kürtener Veranstaltung war die zweite.

Zwei Stunden Politik live und in Farbe, und nicht aus der Zeitung oder aus dem Fernsehen: Das nahmen die Schüler mit. Und auch dies: Europa ist mit seinen wichtigen Themen nah dran an den Jugendlichen.

Paul Mundy, mit Leo Wulf im Verein aktiv, hatte anfangs die Schüler nach ihrem eigenen Migrationshintergrund gefragt: Ein Drittel der Hände schnellten nach oben.