Lob für Dorfmetzger SelbachIn Kürten ausgebüxte Kuh wurde fachgerecht getötet
Kürten – Die Kuh ist vom Eis, und das Kürtener Rind auch. Nach dem Drama um das kurzzeitig ausgebüxte Rind am Montag in Kürten kommt jetzt vom Veterinäramt des Rheinisch-Bergisches Kreises eine ausdrücklich Belobigung für Metzgermeister Hans-Bernd Selbach.
Er habe äußerst umsichtig reagiert und in allen Dingen gemäß des Vorgaben des Tierschutzgesetzes gehandelt, betont Kreis-Sprechern Nina Eckardt. Noch am Montagnachmittag hatten Mitarbeiter des Veterinäramtes den Schädel des Rindes abgeholt und untersucht. Das Ergebnis: Selbach hat alle Vorschriften beachtet und vorbildlich reagiert.
Metzger aus Kürten hatte Kuh erst betäubt
„Mit einem Bolzenschuss in den Kopf habe ich das Tier zunächst betäubt“, beschreibt Selbach die Ereignisse um den „Ausflug“ des Rinds. Mit drei Mitarbeitern und dem Bauern, der die Kuh angeliefert habe, sei es gelungen, das Tier unterhalb des Kürtener Pfarrhauses einzufangen. Zunächst sei das Tier mit einem Bolzenschuss betäubt worden. Danach sei ein Schnitt in die Kehle gesetzt worden.
Dies sei das übliche Vorgehen beim Schlachten, sagt Selbach, auch die Kreisverwaltung bestätigt, dass der Metzger korrekt vorgegangen sei. Straße und Gehweg habe er anschließend von den Blutlachen gereinigt, sagt Selbach. „So ein Tier hat ja 30 Liter Blut“, berichtet der Metzger. Die Blutspur im Kürtener Oberdorf hatte zunächst für einiges Aufsehen gesorgt und zahlreiche Kürtener Bürger beunruhigt. Die Sprecherin der Kreisbehörde erinnert auch daran, dass die Sache viel schlimmer hätte ausgehen können.
Kürten: Passanten gefährdet
Zahlreiche Passanten seien im Umfeld der Kirche unterwegs gewesen, an der Bergstraße gebe es immer starken Autoverkehr. Das Tier hätte auch vor ein Auto laufen können, mit Folgen für die Insassen. Das schnelle Eingreifen von Selbach habe Ärgeres verhindert. Der Metzger selbst betont, dass nicht ihm, sondern dem anliefernden Bauern das Malheur mit dem Rind unterlaufen sei.
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Wenn er denn wollte, könnte Selbach jetzt mit dem Fleisch des entlaufenen Rundes werben. Die eine Hälfte habe der Bauer genommen, dem die Kuh gehört habe. Aus der andere Hälfte des Fleisches werde er Wurst machen. „Das geht ganz normal in den Verkauf“, sagt der Dorfmetzger.