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Hiobsbotschaft zur UnzeitHeizkessel des Schulzentrums in Kürten macht schlapp

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Luftbildansicht der Gesamtschule Kürten.

Das Schulzentrum bereitet den Kürtener Politikern und der Verwaltung abermals Sorgen.

Eigentlich arbeitet Kürten an der Generalsanierung des Schulzentrums, nun aber kommt etwas Drängendes dazwischen.

Hiobsbotschaft zur Unzeit: Die Vorbereitungen für das Millionenprojekt der Sanierung und Erweiterung der Gesamtschule Kürten laufen auf Hochtouren, da wurden die Mitglieder des Gemeinderates in nichtöffentlicher Sitzung darüber informiert, dass die Heizkesselanlage der Schule ihren Geist aufgibt. Ersatz muss noch vor dem Winter her, damit die Schülerinnen und Schüler nicht bei Minusgraden in unbeheizten Klassenzimmern sitzen müssen.

Doch die dafür nötige Investition treibt Verwaltung und Politik eher die Schweißperlen auf die Stirn. Denn der neue Kessel dürfte um die 100.000 Euro kosten, bestätigte Willi Hembach, der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters. Eine Ausgabe, die zu diesem Zeitpunkt nicht eingeplant war und zudem für einen Kessel nötig wird, der mit hoher Wahrscheinlichkeit in nur wenigen Jahren schon überflüssig sein wird. Dann nämlich, wenn die Schule saniert und mit einem neuen Heizsystem ausgestattet ist.

Politiker fühlt sich an Echternacher Springprozession erinnert

Derzeit befinde sich die Heizanlage noch unter dem Schultrakt und habe früher auch die Sporthallen mitversorgt. Künftig wird die Richtung gewechselt: Die neue und anders dimensionierte Heizzentrale soll an der Mehrzweckhalle eingerichtet werden und von dort die Schule mitversorgen.

An die „Echternacher Springprozession“ – zwei Schritte vor, einer zurück – fühlte sich Peter Buschhüter (Freie Wähler) erinnert. Im Sonderausschuss Schulsanierung kritisierte er ein zu geringes Tempo bei der Schulerneuerung. Es erhöhe die Gefahr, dass „uns die Sanierungsmaßnahmen durch das faktische Geschehen aufgezwungen werden“. Diese Meinung teilte Dagobert Sagroda (FDP) nicht und meinte, der jetzt nötige Austausch des Kessels „wäre nicht unbedingt vermeidbar gewesen“. Gerhard von Werthern (SPD) machte eine andere, überraschende Rechnung auf:„Natürlich ist es ärgerlich, wenn Anlagen auf der Zielgeraden kaputt gehen, aber durch jedes Jahr, das sich die Fertigstellung verzögert, sparen wir auch Geld.“

Für den Neubau der Mehrzweckhalle liege nun endlich die Baugenehmigung vom Kreis vor, berichtete die Verwaltung von der Großbaustelle. Die Entkernung, der Abbruch und die Schadstoffsanierung der Sporthalle seien in vollem Gange. Nach den Sommerferien soll mit dem Rohbau begonnen werden. Bisher seien Aufträge für 12,5 Millionen Euro erteilt worden.