Schulschwimmen Gemeinde und Eigentümer handeln Verträge zum Kürtener Hallenbad „Splash“ aus

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Das Foto zeigt das Hallenbad in Kürten

Das Hallenbad in Kürten

Die neuen Verträge zwischen dem Kürtener Bad und der Gemeinde Kürten sollen ein Jahr laufen.

Nach turbulenten Tagen und gescheiterten Verkaufsbemühungen soll jetzt wieder Ruhe einkehren am Kürtener Hallenbad, ehemals „Splash“. Das wünschen sich Eigentümer Ibrahim Kabakci und die Gemeindeverwaltung.

Beide werden in den kommenden Tagen miteinander sprechen, wie die Verträge zum Schulschwimmen und zum Betriebskostenzuschuss weiterlaufen könnten. Kabakci zeigt sich dafür gesprächsbereit, die Gemeinde hat erste Eckpunkte im Gemeinderat beschließen lassen. 

Kürtener „Splash“: Alles auf dem Tisch gelegt

Er kommuniziere stets offen und habe dem mittlerweile abgesprungenen Interessenten alle Informationen zur Situation des Bades auf den Tisch gelegt, erklärt Kabakci. Transparent habe er von seiner Seite aus agiert und alles zu finanziellen Aspekten eines möglichen Verkaufs dargelegt. Wie berichtet, war der Interessent Mitte der Woche abgesprungen, von unterschiedlichen Erwartungshaltungen war bei ihm die Rede gewesen.

Kabakci hat die Sorge, deswegen in einem falschen Licht dazustehen. Alle Fakten zum Bad hätten dem Interessenten vorgelegen, stellt er fest, nichts anderes könne er sagen. Wie berichtet war im Dezember unerwartet ein Kölner Unternehmer an Kabakci herangetreten, der das Bad mitsamt seinen Schulden übernehmen und auf dem Außengelände ein großes Wellnesshotel und eine Seniorenwohnanlage errichten wollte.

Hallenbad in Kürten: Kurze Laufzeit

Aus seinem aus Immobiliengeschäften stammenden Privatvermögen hatte der Interessent das auf 25 Millionen Euro geschätzte Projekt finanzieren wollen, ohne die Unterstützung von Banken. Mit offenen Karten will Kabakci auch in die Gespräche mit der Kommune eintreten. Nach dem jüngsten Ratsentscheid wird die Verwaltung nur noch einjährige Verträge mit dem Bad abschließen.

Dies soll der Kommune helfen, falls das Bad erneut in unruhiges Fahrwasser geraten sollte. Mit großer Mehrheit billigten die Ratsmitglieder das neue Konzept. Für 2024 wird die Kommune einen Betriebskostenzuschuss zahlen (22.500 Euro monatlich) sowie Gelder für Schulschwimmen (5000 Euro) und für die übergangsweise Nutzung des Sportstudios für den Sportunterricht der Oberstufenschüler (5500 Euro monatlich, bis Ende März).

Schulschwimmen in Kürten: Kontrollen am Bad

Zwei Neinstimmen gab es dazu aus der FDP sowie Enthaltungen von einigen Grünen-Vertretern und der AfD. Wie Bürgermeister Willi Heider und sein Allgemeiner Vertreter Willi Hembach betonten, werde künftig „engmaschig“ am Bad kontrolliert. Gemeint sind damit die Bedingungen, zu denen die Kürtener Schulkinder im Bad schwimmen lernen; unter anderem sind vertraglich die Raumtemperatur beim Schwimmunterricht und auch die Wassertemperatur im Becken festgeschrieben. Werden die Vorgaben nicht eingehalten, kann dies Konsequenzen für das Bad haben.

Mit den Ein-Jahres-Verträgen könne die Kommune kurzfristig agieren, meinte Hembach, Kürten sei so auf der sicheren Seite. Wie der Verwaltungsvertreter auf Nachfrage der Politiker ausführte, sei es bei den Verhandlungen zwischen Bad und Interessent zu keinem Übergang des Badgrundstücks im Ortsteil Broch gekommen, dazu bereits vereinbarte Termine beim Notar seien nicht zustande gekommen.

Für die Gaslieferung übernimmt bis auf Weiteres die Gemeinde die Zahlung an das Bad. Die an die Belkaw geflossenen Gelder zieht die Gemeinde von den Zuschüssen ab. Der Kommune entstehe auf diese Weise kein Schaden, erläuterte Hembach. „Es wird alles vollumfänglich verrechnet“, stellte er fest.

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