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Kostenloser CoronatestWarteschlange vor dem alten Burscheider Rittgergut

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Routiniert arbeitete das Klinikpersonal in Schutzanzügen.

Burscheid – Keine Symptome, die auf Corona hindeuten, kein Test. Eine Faustformel ist das nicht. Aber Kurt Lammert, Inhaber der Klinik Wersbach und des Guts Landscheid, hat das in den letzten Wochen so empfunden. „Es gibt im Rheinisch-Bergischen Kreis keine Stelle, an der man sich mal schnell testen lassen kann.“

Bedürfnis nach Sicherheit

Dass das Bedürfnis aber da ist, Sicherheit zu haben, zumal wenn es zu Besuch zu den Großeltern oder anderen Verwandten in Risikogruppen geht, dafür sprach die Situation im Wald vor dem alten Rittergut gestern für sich.

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Gut eine Stunde musste man in der Mittagszeit in der Warteschlange stehen, um die dann doch sehr kurze Prozedur eines Covid-Schnelltests zu machen. In einem Partyzelt, das wie eine Schleuse wirkte, wurde der Abstrich genommen, nachdem an der ersten Station Formulare für die Datenerhebung ausgegeben worden waren. Von seinem Autositz brauchte sich keiner entfernen. Anders überlegen konnte man es sich auf dem schmalen Asphaltweg durch den Wald aber nicht. Umkehrmanöver mit dem Auto waren nicht möglich.

Tests seit Frühjahr Routine

„Wir sind mit einem sehr gutem Instrumentarium am Start“, verriet Christoph Florange, Chefarzt der Klinik Wersbach. Seit Frühjahr führen er und sein Team in der Klinik routinemäßig solche Tests durch. Anfangs habe man wie beim Diabetes mit einem Pieks Blutproben genommen. Doch mit der Zeit seien andere Testverfahren aufgekommen. Der Nasen-Rachen-Abstrich sei zunehmend genau, sagt Florange. Zu 95 Prozent sicher sei das vom Team angewendete Verfahren. Wer positiv war, wurde umgehend informiert und gebeten, sich mit dem Hausarzt und dem Gesundheitsamt in Verbindung zu setzen.

1500 Tests an drei Tagen

Nach zwei Stunden Dauertest, in denen gut 180 Personen getestet worden waren, waren zwei positive Fälle laut Lammert aufgetreten. Der Andrang überraschte selbst ihn und seine Mitarbeiter, doch sie sind bis einschließlich Mittwoch gut vorbereitet. Insgesamt mit 1500 Tests rechnet Florange an den drei Tagen. Alles ist kostenlos und Idee sei es, dass sich Schnelltests im Bergischen etablieren, sagt Lammert. „Wir schulen, wenn sich weitere Einrichtungen finden, die auch testen“, sagte er.

Abwechslung während der Kurzarbeitszeit

Für seine Mitarbeiter sei die Aktion in Zeiten der Kurzarbeit eine willkommene Abwechslung. Bereits an der L 188 in Eichenplätzchen warteten Posten in orangen Westen, um die Testwilligen zu lotsen. Es ging nur in eine Richtung, nach dem Abstrich fuhren die Getesteten über Drauberg weg. Die Zufahrt über Drauberg ist gesperrt. Zwar ist der Test für Menschen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis gedacht. Aber wer aus anderen Städten kommt, wird laut Lammert nicht nach Hause geschickt. Lammert beziffert die Kosten auf rund 100 000 Euro, die aus der von ihm und seiner Ehefrau Marietta gegründete Stiftung finanziert werden. „Daran werden wir nicht sterben“, sagt er. Ihm sei es wichtig, ein Zeichen zu setzen, damit sich Schnelltests etablieren und den Menschen ein Stück Unsicherheit genommen wird. Zeitnah solle die Aktion im Bereich der Klinik Wersbach wiederholt werden, verbunden mit einer Wanderung.