Kommentar zur CDU in Rhein-BergVor Kreisparteichef Tebroke liegt eine Mammutaufgabe

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Tebroke auf CDU-Kreisparteitag 101121

Hermann-Josef Tebroke auf dem Kreisparteitag in Bergisch Gladbach.

Rhein-Berg – Angesichts der parteiinternen Auseinandersetzungen, die auch nach der Rückzugsankündigung von Kreisparteichef Uwe Pakendorf weiter zu eskalieren drohten, gab es für die CDU nur eine Lösung, um wieder ruhigeres Fahrwasser ansteuern zu können: die Wahl eines Menschen, der Gräben überbrücken kann und bislang nicht in die Auseinandersetzungen verstrickt war. Beides bringt der Bundestagsabgeordnete und frühere Landrat Hermann-Josef Tebroke mit. Aber das allein wird nicht reichen.

In der Kreispartei gibt es nicht nur einzelne Karrieristen und unterschiedliche Lager, sondern auch verschiedene Generationen, die oft wenig verbindet und zwischen denen es regelmäßig knirscht, wenn nicht gar kracht. Den klappernden Deckel auf diesem Topf zu halten – an dieser Aufgabe ist Tebrokes Vorgänger Pakendorf am Ende verzweifelt.Tebroke weiß um das Problem, scheint aber – statt den Deckel am Klappern zu hindern – eher die Temperatur im Topf runterkochen zu wollen.

Nicht mehr aus heiklen Themen raushalten

Verbunden mit dem bereits von Pakendorf verfolgten Rückkehr zu einer inhaltlichen Profilschärfung ist das eine Mammutaufgabe. Zumal es weitere offene Baustellen gibt: vom Zerwürfnis zwischen Landrat Stephan Santelmann und seiner Verwaltung bis hin zu den Ermittlungen wegen eines mutmaßlichen Hitlergruß-Videos eines führenden Junge-Union-Politikers.

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In seiner Bewerbungsrede hat Tebroke die Grundstimmung in der Partei bereits treffend beschrieben, jetzt gilt es, diese nachhaltig zu verbessern, ohne dass ihm der Kessel um die Ohren fliegt. Und mit dem Ergebnis, das am Ende auch noch überzeugende Inhalte herauskommen. Weiterhin aus heiklen Themen innerhalb der CDU heraushalten wird er sich nicht mehr können. Anderseits darf es einen hoffen lassen, dass die Kreispartei einem Ziel, das schon Pakendorf verfolgte, deutlich näher gekommen ist: Das Team an der Spitze ist deutlich jünger geworden – und weiblicher.

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