KommentarMehr Gelassenheit hilft beim Stau rund um die A4-Brückensanierung in Overath

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Viel Geduld mussten die Autofahrer rund um die Vollsperrung der A4 bei Overath mitbringen.

Viel Geduld mussten die Autofahrer rund um die Vollsperrung der A4 bei Overath mitbringen.

Ja, das war ein nerviges Wochenende rund die Vollsperrung. Aber die Einschränkungen sind unvermeidlich - meint unser Kommentator.

Sperrstunde Nummer eins ist geschafft und hat überhaupt nicht wehgetan? Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Natürlich hat es wehgetan, dass eine Autobahn, über die normalerweise 60 000 Autos am Tag rollen, gesperrt werden musste und sich der Verkehr irgendwie auf die kleinen Straßen und Sträßchen verteilen musste.

Die Autos fremder Leute stinken (selbst wenn sie elektrisch sind), machen Krach, nehmen Platz weg. Andererseits   sind wir alle fast überall fremd und muten es den Leuten dort zu, dass sie uns und unsere Autos ertragen.

Manche setzten sich über die Verkehrsregeln hinweg

Ein bisschen Gelassenheit angesichts der unvermeidbaren Schwierigkeiten, die die Arbeiten an der Autobahn nun einmal mit sich bringen, täte allen ganz gut. Problematischer als die Tatsache, dass Anwohner genervt sind, sind andere Aspekte: Eine ganze Reihe von Leuten hat anscheinend von den Sperrplänen vorher gar nichts mitbekommen –   trotz des ganzen Trommelwirbels.

Was sind wir für eine Gesellschaft, die nur noch so wenig Gemeinschaft hinbekommt? Und noch schlimmer: Manche meinen, dass Gesetze und Vorschriften vielleicht für andere gelten, nichts aber für sie. Das geht jedoch gar nicht, weil wir dann das Recht des Stärkeren bekommen.

Nach der Sperrung ist vor der Sperrung: Atmen wir alle einmal tief durch. Meine persönliche Durchschnittsgeschwindigkeit am Samstag lag übrigens bei   25 Kilometern pro Stunde – ganz so wie damals, vor 50 Jahren, auf dem Mofa. Dann ist das eben an einem oder zwei Wochenenden mal so. Wie gesagt: Ein wenig mehr Gelassenheit hilft.