Der Riesenbärenklau macht sich so breit, dass man ihn nicht mehr ausrotten kann.
GiftigGegen dieses Kraut kommt in Rhein-Berg keiner an
Damit, dass das so besonders anmutende Gewächs einmal so viel Schaden anrichten könnte, haben Pflanzenliebhaber wohl nicht gerechnet, als sie den Riesenbärenklau vor vielen Jahren aus dem Kaukasus nach Deutschland eingeführt haben.
Der ursprünglich wegen seiner Schönheit beliebte Riesenbärenklau ist mittlerweile zur Plage geworden: Er gehört zu den invasiven Arten, verbreitet sich rasant und kann für Menschen und Ökosysteme gefährlich werden. Bei empfindlichen Menschen kann schon der Kontakt mit den Blättern oder sonstigen Pflanzenteilen zu Reizungen, Rötungen und Hautentzündungen und Blasen führen, die schmerzen und sich entzünden können. Betroffene können auch Verbrennungen ersten und zweiten Grades davontragen. Die Inhaltsstoffe sind phototoxisch, sie können also unter Sonnenlicht besonders giftig werden. Riesenbärenklau wird, etwa an besonderen Gefahrenpunkten wie in direkter Nähe von Kindergärten oder Schulen, von den Ordnungsämtern bekämpft.
Besonders häufig an Gewässern
Besonders häufig kommt der Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude genannt, in der Nähe von Bach- und Flussläufen zu vor. Die Wasserverläufe tragen mehrere 10 000 Samen pro Pflanze weiter und fördern so die Ausbreitung. Große Im Rheinisch-Bergischen Kreis kommt der Riesenbärenklau besonders häufig in Overath und Rösrath entlang der Agger und Sülz vor, teilte der Kreis mit. Auch die Nachbarkreise seien besonders an Flussläufen von der Ausbreitung des Riesenbärenklau betroffen.
Die Europäische Union stuft die Pflanze als „unerwünscht“ ein und gibt zwei verschiedene Wege vor, wie mit dieser umzugehen: Wenn invasive Arten nur selten oder unbeständig vorkommen und sich noch in einer frühen Phase der Invasion befinden, müssen, laut Kreis, sie sofort beseitigt werden. Ein Aktuelles Beispiel aus der Tierwelt sei die Asiatische Hornisse.
Auswirkungen auf Menschen und Ökosystem
Invasive Arten mit beständigem Vorkommen, die sich also zum Beispiel bereits weit verbreitet haben, werden hingegen „gemanagt“ beziehungsweise reguliert. Sie könnten nicht mehr vollständig aus den betroffenen Gebieten entfernt werden. Das gelte auch für den Riesenbärenklau, der mittlerweile in vielen Gegenden Deutschlands flächenhaft verbreitet ist und in großer Zahl vorkommt.
Neben dem gesundheitlichen Aspekt für den Menschen können invasive Arten auch Auswirkungen auf das Ökosystem haben. Riesenbärenklau wird daher in gesetzlich geschützten Biotopen und Naturschutzgebieten konsequent bekämpft, damit die Artenzusammensetzung dort nicht gefährdet wird.
Im Rheinisch-Bergischen Kreis bekämpfen in bestimmten Bereichen Ehrenamtliche diese Pflanzenart, auch die Biologische Station Rhein-Berg rückt in bestimmten besonders schützenswerten Arealen dem Riesenbärenklau mit freiwilligen Helfern zu Leibe, teilt der Kreis mit.