Gesundheitsausschuss Rhein-BergAmtsleiterin mahnt zur Besonnenheit vor Corona
Rhein-Berg – Im Zusammenhang mit dem Coronavirus hat die scheidende Gesundheitsamtsleiterin des Rheinisch-Bergischen Kreises, Dr. Cornelia Scherzberg, zur Besonnenheit gemahnt. In Deutschland gebe es jährlich 20.000 Grippe-Tote, sagte sie am Donnerstagabend im Gesundheitsausschuss im Kreishaus. Dies müsse man sich vor Augen halten, um die Relation zu erkennen.
Die Medizinerin sagte weiter, dass im Gesundheitsamt jetzt gemäß „Epidemieplan“ gearbeitet werde. „Jeder weiß, was er zu tun hat, wann er es zu tun hat und wer was zu tun hat.“ Die Mitarbeiter ihres Amtes stünden im engen Austausch mit anderen Institutionen, „es wird alles Menschenmögliche getan.“ Die Krankenhäuser im Kreis versuchten Betten für Coronapatienten freizuhalten, was aber dadurch erschwert werde, dass sie im Moment durch die Grippewelle stark ausgelastet seien.
Auf der Homepage gibt es „Fragen und Antworten“des Robert-Koch-Institutes
In ihrer letzten Gesundheitsausschuss-Sitzung vor dem Wechsel in den Ruhestand machte die Amtsleiterin deutlich, dass die Entwicklung sehr dynamisch sei. Aktuell gebe es im Kreis keinen bestätigten Fall und keinen begründeten Verdachtsfall, sagte sie am Donnerstag gegen 18.30 Uhr: „Aber was ich sage, ist der Stand jetzt, um diese Uhrzeit.“
Scherzberg sprach auf Antrag der SPD-Fraktion. Auf Nachfrage aus dem Ausschuss berichtete sie weiter, der Kreis habe eine 24-Stunden-Hotline für Ärzte geschaltet, die sich bewährt habe. So habe sich der Arzt aus dem Kreis Heinsberg, der den ersten Corona-Fall in NRW entdeckt habe, sich bei dieser Hotline kundig gemacht. Zudem gebe es auf der Homepage des Kreises Links zu den „Fragen und Antworten“ des Robert-Koch-Institutes sowie eine Bürgerinformation der Kreisverwaltung.
Regelmäßiges und gründliches Händewaschen
Der Kreis erwäge, auch eine eigene Hotline einzurichten, da sich viele Bürger mit Fragen meldeten. Mit der Ergänzung „Aber wir müssen sie auch bedienen können“ verwies die Amtsleiterin auf Kapazitätsprobleme.Ausschussvorsitzender Jochen Zieriacks (SPD), hauptberuflich Mediziner in Köln, wies darauf hin, dass es bei der Stadt Köln zwar ein Bürgertelefon bis 18 Uhr gegeben habe:
„Aber an Karneval hat es nicht funktioniert.“ In Richtung Kreisverwaltung merkte er an, dass es am Kreishauseingang kein Desinfektionsmittel gebe und Mundschutze überhaupt nicht zu bekommen seien. Scherzberg antwortete: „Wenn sich immer jeder gründlich die Hände wäscht, dann ist das schon drei Viertel der Miete.“
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Dass es derzeit keine Masken für die Allgemeinbevölkerung mehr gebe sei sie geneigt, mit den Worten „Gott sei Dank“ zu kommentieren, da die einfacheren dieser Masken nur eine „gefährliche Scheinsicherheit“ böten: „Nur wenn sie absolut trocken sind, bringen sie was, aber nach fünf Minuten Gespräch ist das vorbei.“ Was die Versorgung des Fachpersonals in Arztpraxen und Kliniken angehe, sei man derzeit bemüht, diese aus Bundeswehr-Depots zu versorgen.