Naturschützer wütendFlutkatastrophe in Rhein-Berg – Versiegelte Flächen Kernproblem
Rhein-Berg – Die Aufarbeitung der Flutkatastrophe für Rhein-Berg hat begonnen: Was wäre zu vermeiden gewesen, was muss geändert werden – was kann geändert werden?
Mark vom Hofe, Vorsitzender des Bergischen Naturschutzvereins, machen diese Fragen wütend: „Wir haben das Wissen doch seit Jahrzehnten, aber handeln einfach nicht entsprechend.“ Das Kernproblem seien die versiegelten Flächen. Es sei in den vergangenen Jahren in den Tallagen weiter gebaut worden. Und im engen Sülztal habe das deshalb zu dieser Katastrophe geführt.
Wasser lange halten, nicht schnell weiterleiten
„Hoffnungsthal war immer besonders hochwassergefährdet, aber das wurde dann bei den Ausweisungen von Baugebieten schlicht vergessen.“ Für vom Hofe ist deshalb klar, dass ein Gewerbegebiet Unterauel auf Overather Gebiet nicht kommen darf. Denn das würde die Situation in Hoffnungsthal weiter verschärfen. Existierende Überschwemmungsgebiete müssten erhalten werden und neue hinzukommen. Dämme seien keine Lösung des Problems, denn sie würden das Wasser nur von einer Problemlage in die nächste leiten. Man müsse das Niederschlagswasser möglichst lange halten und nicht schnell weiterleiten.
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Und während außerhalb des Wassers die Schäden beseitigt werden, bleibt noch abzuwarten, wie sich die Fluten auf das Leben in den Bächen und Flüssen auswirkt. Gewässerexperte Thomas Stumpf: „Die Gewässer- Lebensräume sind auf Hochwasser eingestellt – bis zu einer gewissen Grenze.“ Problematisch könnten Überschwemmungen von Gewerbe- und Industriegebieten werden. Dort werde in Zukunft noch kritischer geprüft werden müssen, ob diese Betriebe hochwasserfest seien.
Für das Trinkwasser gab es gestern vom Versorger Belkaw eine Entwarnung: Die Versorgung sei sichergestellt, das Wasser könne weiter ohne Bedenken getrunken werden. Die Wasserwerke arbeiteten störungsfrei.