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Energiesparen in Leichlingen1300 Straßenlampen werden von Hand abgeschaltet

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Die Raumklimakarte der Stadt Leichlingen hilft beim Energiesparen.

Leichlingen – Kalt oder nach dem Sport gar nicht mehr duschen? Abends auf den Straßen im Dunklen stehen? Begeistert waren die Politikerinnen und Politiker über die Sparvorschläge der Stadtverwaltung zur Bewältigung der Energiekrise nicht gerade. Es macht ja auch keinen Spaß, den Menschen Licht und warmes Wasser zu rauben. Aber es hilft nichts. Strom und Gas werden zur Mangelware und darum beschloss der Rat, dass demnächst etwa jede zweite Straßenlampe ausgeschaltet wird und in den städtischen Sporthallen die Duschen gesperrt werden. „Das wird sicher zu einer gewissen Entrüstung führen“, ahnt Bürgermeister Frank Steffes Beschwerden, „aber: Sparen heißt nun mal Verzichten“, appellierte er an Einsicht.

Wie berichtet, gehören diese beiden Ideen neben der Drosselung von Heizungen, der Umrüstung der Sportplätze auf LED-Leuchten und der Beschaffung von Notstromaggregaten zum Sparpaket, das der Krisenstab Energie geschnürt hat.

304.000 Kilowattstunden weniger Verbrauch

Die Abschaltung der Hälfte der 2600 Straßenlampen senkt den Jahresverbrauch in der Stadt um 304.000 Kilowattstunden. Sie vom Netz zu nehmen, kostet zunächst aber rund 35.000 Euro. Denn wie Steffes auf Nachfrage von CDU-Fraktionschef Helmut Wagner bestätigte, muss tatsächlich jede einzelne der 1300 Lampen vor Ort von einem Techniker abgeklemmt werden.

Die Sorge vor Angsträumen, die in der Dunkelheit entstehen könnten, will die Verwaltung bei der Auswahl berücksichtigen. Es werden zwar auch Lampen an Landesstraßen ausgeknipst. Aber an Fußgängerüberwegen, Unterführungen, Kreuzungen und am Bahnhof soll es hell genug bleiben. Das Ziel, jede zweite Leuchte auszuschalten, werde nicht sklavisch abgezählt. In den Ratsbeschluss wurde eigens noch die Formulierung „so weit es möglich ist“ aufgenommen.

Duschen werden kaum genutzt

Gegen das mehrheitlich beschlossene Duschverbot in den Sporthallen stimmte die SPD-Fraktion. Weil sie befürchtet, dass besonders Kinder und Jugendliche dadurch benachteiligt werden. Nach Auskunft der Verwaltung werden die Duschen aber ohnehin kaum genutzt, durch Schulen so gut wie gar nicht und nur zum Teil von Fußballvereinen und Leichtathleten. Nur die Heizung abzustellen und kaltes Wasser durch den Duschkopf laufen zu lassen, sei aus Hygienegründen nicht möglich, weil sonst Legionellen nicht wirkungsvoll abgetötet würden.

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Zum Krisenmanagement der Verwaltung gehört auch die Verteilung von Infobroschüren zum Energiesparen, zum Klimaschutz und zur Beschaffung sparsamer Haushaltsgeräte. Erhältlich sind im Rathaus auch Raumklimakarten mit Teststreifen, auf denen man die optimale Zimmertemperatur und Luftfeuchtigkeit ablesen kann.